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Muss das wirklich so sein?

Als Vater zweier kleiner Jungs frage ich mich in letzter Zeit immer häufiger, ob Nachrichten wirklich so detailliert sein müssen, das man jede noch so grausame Kleinigkeit erwähnen muss?
Folgendes: Wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, läuft oft das Radio (obwohl: öfter laufen eigentlich die einschlägigen CDs für Kinder ;-)). So auch kürzlich. Als die Nachrichten kamen, hört man als Erwachsener da gerne zu, man möchte schließlich informiert sein. Dann die Nachrichten zum Thema Pakistan und dem tödlichen Anschlag auf Bhenazir Bhutto. Die Nachricht als solche ist Kindern schon schwer zu vermitteln. Warum bringen Menschen andere Menschen ums Leben? Damit aber nicht genug. Die Nachrichtenredaktion hielt es anscheinend für angemessen, den Tathergang dermaßen zu schildern, das man nicht ausließ die herumfliegenden, durch die Wucht der Bombendetonation abgerissenen Körperteile zu erwähnen.
Ich glaube so schnell habe ich noch nie den Ausschalter des Radios gedrückt. Gott sei Dank waren meine beide Jungs so in ein eigenes Gespräch vertieft, das sie das nicht mitbekamen.
Durch diesen Vorfall sensibilisiert, habe ich mir in letzter Zeit dann die Nachrichten im Radio etwas genauer, sprich mit Kinderohren angehört und bin zu dem Schluss gekommen, mir keine Radionachrichten mehr anzuhören, wenn meine Kinder dabei sind. Oft sind die Meldungen, wie z.B. über tote Kinder vor Babyklappen, verwahrloste Kinder, Bombenattentate und ähnliches schon grausam genug. Nur würde es für die stündlichen und halbstündlichen Nachrichten nicht ausreichen, den eigentlichen Vorfall zu melden? Könnte man die grausamen und eigentlich nicht informativen Details nicht weglassen? Diese Details haben meiner Ansicht nach eher etwas in einer Zeitung oder Zeitschrift zu suchen. Da kann ich es auch besser steuern, was meine Kinder mitbekommen und was nicht. Mir ist auf jeden Fall momentan das Hören von Radionachrichten verleidet, so lange meine Kinder es hören könnten.

Öl ins Feuer gießen

"Roland Koch steigert die Anzahl jugendlicher Krimineller mit Migrationshintergrund."
So könnte man es verstehen, wenn man den unten zitierten Artikel liest. Die besonders durch Roland Koch angefachte und zurecht stark kritisierte Debatte (oder hier) um "kriminelle ausländische jugendliche" treibt mir die Tränen in die Augen, wenn man, wie es eigentlich oberste Politikerpflicht sein sollte, genauer hinschaut. Der erwähnte und unten verlinkte Artikel auf tagesschau.de ist ein Beispiel dafür.

Werden nichtdeutsche Jugendliche häufiger kriminell? | tagesschau.de
Wirkt es sich positiv aus, wenn die Jugendlichen schon hier geboren sind?
Nein. Gerade die zweite und dritte Generation der Zuwanderer hat eine höhere Kriminalitätsbelastung. "Das Erlebnis fehlender Akzeptanz und Gleichbehandlung mit Deutschen wird als Diskriminierung erlebt und erzeugt Konflikthaltungen", heißt es im Sicherheitsbericht der Bundesregierung. 21 Prozent der rund 7,3 Millionen in Deutschland lebenden Ausländer sind übrigens hier geboren und 62 Prozent leben länger als zehn Jahre in der Bundesrepublik.


Danke Herr Koch, für die Verstärkung der "fehlenden Akzeptanz" von Ausländern, danke für den in meinen Augen rassistischen Thesenkatalog in der Bildzeitung, den Sie zu allem Überfluss auch noch fett auf der eigenen Homepage breittreten. Und besonderen Dank dafür, das Sie sich immer mehr als nicht wählbarer Politiker erweisen, den Hubertus Heil laut Netzeitung so beschreibt:
«Roland Koch ist kein schwarzer Sheriff, sondern ein prinzipienloser politischer Wiederholungstäter.»

Und damit "Selbstverständliches wieder Selbstverständliches wird" noch ein Wunsch von mir:
Die vorhergesagten Wahlverluste der CDU in Hessen mögen genauso groß sein, wie der Unfug den manche verzapfen!

Open Source auf dem Vormarsch

Die Niederländer gelten als weltoffen und innovationsfreudig, so zumindest mein Eindruck.
Die unten stehende Meldung ist für mich allerdings ein Paukenschlag - und für Microsoft und Co. eine schallende Ohrfeige.


NETZEITUNG INTERNET: Niederlande verpflichten Ämter auf Open Source

Aber bei allen Einsparungen die dadurch möglich sind, würden mich dennoch einmal die totalen Kosten interessieren durch notwendige Restrukturierung, Schulung, Support, Produktivitätsverlust und ähnliches. Ich könnte mir vorstellen, das eine solche Umstellung am Anfang sehr teuer wird. Allein die offensichtlich notwendige Einrichtung einer "Umstellungsbehörde" dürfte nicht ganz billig sein.
Ich bin mal gespannt, ob man davon noch einmal etwas hören wird.
Von Erfahrungen in München habe ich bisher jedenfalls noch nichts gelesen.

Aufgewärmt

Seit längerem schwelen untergründig kleine Diskussionsfeuerchen rund um die TV-Blogosphäre. Auch jetzt gibt es wieder Wortmeldungen über Sinn und Zweck der Veranstaltung. Mal geht es rein um die Blogosphäre (z.B. hier oder hier), oder es geht um den Volksfreund, und da dann auch um die Blogger (z.B. hier).
Es gibt Vieles, was man über das "Projekt" Blog im TV sagen und schreiben kann. Ebenso gibt es Vieles, was sich über die Zeitung allein schreiben und sagen lässt.
Für mich persönlich hatte Zeitung und Blog in Kombination einen ganz besonderen Reiz, hatte man doch manchmal das Gefühl etwas beizusteuern. So wurde z.B. mein Blogbeitrag zum Thema "Image-Killer Weblog" ungekürzt ins Print übernommen.
Oft fühlte ich mich auch geschmeichelt, wenn meine Beiträge ins BoB übernommen wurden. Oft ärgerte ich mich aber auch, das die Beiträge teilweise recht ungeschickt gekürzt wurden. Dennoch eine schöne Idee, an der eigenen Zeitung ein klein wenig mitzuwirken.
Ich sehe da immer noch Chancen, das etwas fruchtbares für beide Seiten zustande kommt. Wenn die Zeitungsmacher ein wenig von Ihrem eigenen Elan zurückgewinnen, die Blogger wieder mehr ermuntert werden, dann könnte eine echte Zusammenarbeit entstehen. Es könnten sich vor Allem wieder mehr und aktivere Blogger beteiligen und ein Feuerwerk an Ideen liefern, die aber von den Redakteuren auch ernst genommen werden müssen.
Ich werfe daher noch einmal etwas in die Runde. Es geht dabei nicht um diese Idee an sich, sondern vielmehr darum: Was möchtet Ihr in Eurer Tageszeitung lesen. Nachrichten wohl allemal. Im TV natürlich regionale Berichterstattung (ehrlich gesagt, wozu bräuchte ich ihn auch sonst). Und was noch? ClickMe-Seiten? Oder doch mal Beiträge, die man ansonsten vielleicht eher in Magazinen finden würde.

Nur so als Idee:

blogoli - Sieben