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Wir können gar nix in Deutschland

Es ist mitunter so frustrierend. Man hat das Gefühl in einer Banananrepuplik zu leben und an den entscheidenden Stellen interessiert es einfach niemanden.

ÖPNV? Gibt es nicht oder ist teuer oder ist unpünktlich oder 2alle” Fahrer sind krank und Ersatz gibt es nicht.

Telefonische Hotlines? Mit viel Glück können die überhaupt mal ausreichend Deutsch um zu verstehen, was man von Ihnen möchte.

Post? Kommt nicht, kann Briefe trotz korrekter Adresse nicht zustellen, ständig neue Fahrer wissen nicht wohin mit den Paketen und … und … und … die Liste ließe sich um viele weitere Punkte erweitern.

Es ist wirklich unerquicklich und von unseren Ämtern und Behörden habe ich noch gar nicht gesprochen. Fakt ist – es sind einfach zu viele Dinge die nicht – oder nur unzureichend funktionieren. Und da hilft es im Übrigen auch nicht, wenn es in Summer dann doch viele Dinge sind, die (gut) funktionieren.
Denn wenn Du ein Problem hast und in genau diesem Moment funktioniert ein System nicht, welches einfach “da” sein sollte, dann ist das relevant. Hat Bedeutung. Mitunter sogar existenzielle.

Ich habe keine Ahnung wie man all die Baustellen aufarbeiten kann, die sich in den vergangenen Jahrzehnten unter anderem wegen des Fetisches “schwarze Null” angehäuft haben. Ich wüsste im Moment nicht einmal, bei welchem Mangel wir sinnigerweise als erstes angreifen sollte,
Ich weiß aber, dass es so nicht weitergehen kann. Ständig werden Menschen alleine gelassen, im Stich gelassen, können auf Strukturen nicht vertrauen. Das ist ein Riesenproblem und einer der Gründe, warum die Unzufriedenheit wächst und die Stimmung schlechter wird.

Helfende Hände schlägt man nicht

Keine Gewalt gegen Einsatzkräfte!
Hier beziehe ich ganz klar Stellung und sage - Helfende Hände schlägt man nicht!
Wie so viele andere auch bin ich entsetzt, wenn ich Berichte lesen muss, in denen Rettungskräfte der Hilfsorganisationen angegriffen werden oder Einsatzkräfte der Polizei.
Dies ist beileibe kein neues Phänomen, ganz sicher kein temporäres Problem nur an Silvester und ganz sicher nicht ein Problem, das ausschließlich bestimmte Bevölkerungsgruppen als Verursacher hat.
Und genau hier habe ich in den derzeitigen Diskussionen um die eskalierte Situation an Silvester große Schwierigkeiten und große Bauchschmerzen.
Nicht nur in Berlin hat es Übergriffe, bzw. Angriffe gegeben, sondern auch in Bayern oder anderswo. Berlin steht hier aus diversen Gründen besonders im Fokus, denn dort:
- gab es offensichtlich die zahlenmäßig meisten Angriffe
- steht eine Hauptstadt immer im Fokus
- ist Berlin in politischen Fragen ohnehin immer "diskussionswürdig"
- stehen in Berlin Wahlen an (sic!)
Da gibt es also viele Gründe jetzt mit dem Zeigefinger auf Berlin zu zeigen und böse Zungen könnten behaupten, dass es recht praktisch ist, jetzt diese Ereignisse passend zum eigenen Gusto instrumentalisieren zu können.
Und zwar lässt es sich instrumentalisieren für die Nachwahl/Neuwahl, es lässt sich instrumentalisieren für Bundespolitik, es lässt sich instrumentalisieren für alles mögliche - auch für das Herabbrechen der Ereignisse für eine Debatte, in der sich trefflich Stimmungen (und Stimmen?) einsammeln lassen.
Und diese Debatte überschattet - und das stinkt mir aus vielen Gründen gewaltig - das, worüber wir eigentlich reden sollten, wenn es um Gewalt gegen Rettungskräfte und gegen Einsatzkräfte geht
Gewalt gegen Rettungskräfte können wir überall und jederzeit beobachten. Da werden Menschen die helfen wollen angespuckt, geschlagen, beschimpft, angefahren, beworfen, angegriffen, attackiert, behindert und sogar während ihrer Einsätze bestohlen. Die Täter sind Rentner, Autofahrer, aufgebrachte Angehörige, Gaffer die nicht gaffen dürfen, Betrunkene, Bekiffte, Arbeiter, Angestellte, Akademiker - diese Menschen die Rettungskräfte angreifen sind ALLES - aber in keinster Weise eine homogene Gruppe!
Das es in Berlin augenscheinlich bestimmte Personengruppen waren die häufiger genannt werden darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass dort eben auch andere Personengruppen aggressiv gegen Rettungskräfte vorgegangen sind. Wir dürfen es als Mitglieder der Hilfsorganisationen nicht zulassen, dass hier simple Schuldzuweisungen eine Diskussion kapern, die auf einer anderen Ebene geführt werden müssen, weil sich sonst die Diskussion entfremdet und wir als Mitglieder der Hilfsorganisationen am Ende ohne sinnstiftende Erkenntnis und ohne hilfreiche Ideen aus dieser Diskussion dann nämlich als Verlierer hervorgehen werden: es wird sich an der Situation dass wir angegriffen werden dann nichts ändern.
Wie oben bereits angerissen - es gibt vielfältige Erscheinungsformen von Gewalt gegen Rettungskräfte, es gibt diverse Gelegenheiten bei denen das passiert und es gibt zahllose Orte und ebenso zahllose, sehr unterschiedliche Menschen, die Gewalt ausüben gegen Rettungskräfte.
Noch einmal - wir dürfen uns das Thema nicht wegnehmen lassen von Menschen, die damit vielleicht andere Interessen verbinden (auch nicht, wenn es doch "gut gemeint" ist). Gewalt gegen Rettungskräfte geht UNS an, die Aktiven der Feuerwehren, der weißen Schiene, der blauen Schiene. Wir haben ein Recht darauf, dass dieses Thema ohne parteipolitischen Spiele, ohne "voreingestellte Sündenböcke", ohne polemisierenden Pauschalismus diskutiert wird. Wir haben ein Recht darauf, dass dieses Thema eine Dauerthema ist und nicht nur dann, wenn etwas "publikumswirksames" geschieht, wie es nun offensichtlich in Berlin wohl war. Nicht die mediale Verwertbarkeit oder die politische Verwertbarkeit darf hier eine Rolle spielen, sondern wir haben ein Recht darauf, dass dieses Thema
- kontinuierlich
- unabhängig
- ergebnisoffen
- wissenschaftlich
beobachtet und ergründet wird. Wir haben ein Recht darauf, weil diese Erkenntnisse uns dann schützen werden. Und zwar nicht nur an Silvester oder bei anderen singulären Gegebenheiten, sondern IMMER.
Denn wir sind #immerda - aber wer ist für uns immer da?
Bei mir hinterlässt die derzeitig geführte Diskussion ein ganz schales Gefühl, verunsichert mich und macht mich in Teilen sogar wütend.
Und ich möchte diesen etwas längeren Text (der eigentlich noch viel länger sein sollte) mit einer weiteren Frage dann endgültig beenden und möchte euch wirklich darum bitten, diese Frage ernst zu nehmen, darüber nachzudenken und diese Frage für weitergehendes Nachdenken zu nutzen.
In meinem Text geht es um Gewalt gegen Rettungskräfte und Einsatzkräfte und um die derzeitige Diskussion darüber, die ganz offensichtlich von den Silvesterereignissen der Hauptstadt geprägt ist.
Welches Wort, welche Bezeichnung habe ich überhaupt nicht genutzt um über Gewalt gegen Rettungskräfte und gegen Einsatzkräfte zu sprechen, obwohl es in dieser derzeitigen Diskussion mit am häufigsten genutzt wird?
#immerda #wirlebenfeuerwehr #helfendehändeschlägtmannicht

Kriegshelden

Kann es Kriegshelden geben?
Diese Frage beschäftigt mich zur Zeit und ich gebe innerlich leicht und voller Überzeugung mir selbst die Antwort: NEIN.

In einem Krieg gibt es keine Helden, in einem Krieg gibt es nur Opfer. Auch die vermeintlichen Helden sind am Ende des Tages Opfer. Es sind Menschen, die etwas tun mussten, dass sie nie tun wollten. Es sind Menschen die etwas zu verlieren haben und ja - daraufhin außergewöhnliches leisten. Mut beweisen, selbstlos und aufopfernd sind bis hin zur Selbstaufgabe und bis hin zur Bereitschaft zu sterben.
Und ja - sie tun das für Andere oder für Etwas, dass Sie bewahrens- und beschützenswert finden. In landläufiger Meinung sind sie damit Helden.

Und doch - ich finde Sie sind Opfer. Opfer eines Krieges bei denen die Seele Schaden nimmt und manchmal auch der Körper bis hin zum Tod.

Ich mag das nicht feiern, ich mag das nicht in den sozialen Medien teilen und irgendwie mag ich es auch nicht bewundern.

Für mich gibt es keine Kriegshelden, keine irgendwie romantisierenden Erzählungen von heroischen Taten während eines Krieges. Für mich gibt es diesen Krieg und Opfer auf allen Seiten. Krieg tötet Seelen und Körper. Krieg ist Krieg ist Krieg.

Regionaler Energieabgleich in der #EnergieRegionEifelkreis

Die Erzeugung regenerativer Energie schreitet - wenn auch langsam - weiter voran. Zwar gibt es inzwischen einige Hürden beim Ausbau von Windkraft und bei Solaranlagen, dennoch steigt der Anteil erneuerbarer Energien.
Zu diesem Thema gibt es so viel zu schreiben, dass man mitunter gar nicht weiß, wo man anfangen soll.
 
Ein wesentlicher Punkt ist aber die Steuerung der Netze und die Steuerung des Energieverbrauchs und in diesem Zusammenhang auch die Suche nach Möglichkeiten, regenerative Enenergie - insbesondere Strom zu speichern. Denn obwohl immer mehr Solar- und Windkraftstrom erzeugt werden (können), benötigen wir weiterhin Strom aus konventionellen Kraftwerken und importieren diesen zum Teil nach wie vor zum Beispiel aus Atomkraftwerken aus Frankreich. 
Einer der Hauptgründe dafür ist die schlichte Tatsache, dass Stromerzeugung und Stromverbrauch nicht immer gleichzeitig stattfinden und dadurch zum Erhalt der Netzstabilität und der Steuerbarkeit der Netze die Verwendung von Strom aus stets verfügbaren Stromquellen notwendig ist. Denn allen regenerativen Stromquelen außer der Wasserkraft ist es gemein, dass Sie eben nur dann Strom erzeugen, wenn Wind geht oder die Sonne scheint.
Dadurch kommt es häufig zu Situationen, in denen zwar Wind geht, dennoch aber die Windkrafträder abgeschaltet bleiben um die Netzstabilität zu gewährleisten.
 
Hier kommt der sogenannte regionale Energieabgleich ins Spiel, der neben den Speichermöglichkeiten von Strom eine wesentliche Rolle sowohl für die bessere Verwendung von regenerativer Energie eine Rolle spielt, als auch die Verwendung von regenerativer Energie mit der Stabilität der Netze besser in Einklang bringt.

Im Grunde meint der regionale Energieabgleich dies:
Erzeugung von Strom und die Verwendung von Strom werden in einer abgegrenzten Region aufeinander abgestimmt. Und zwar in der Form, dass immer dann, wenn ein großes Angebot von Wind- und Sonnenstrom besteht, große Verbracuher diesen Strom abnehmen. Dadurch kann dieser Strom dann eingespeist werden ohne das Netz zusätzlich zu belasten und Windräder können laufen und müssen nicht abgeschaltet werden. In Summe führt der regionale Energieabgleich dann zu einem mehr an regenerativem Strom der tatsächlich erzeugt und verwendet wird.
 
Ein Beispiel:
In der Wasserversorgung werden bisher die Hochbehälter zur Zwischenspeicherung des Wasser meist in der Nacht gefüllt. In früheren Zeiten war das in mehrerer Hinsicht sinnvoll. Denn dieser nächtliche Stromverbrauch sorgte für eine gleichmäßigere Auslastung der Kraftwerke, für eine Entlastung der Netze und war zudem auch noch günstiger. Ebenso werden auch heute noch Nachtspeicherheizungen (der Name sagt es) in der Nacht mit Energie "betankt".
Durch einen regionalen Energieabgleich sollen in der Zukunft in regionalen Netzen nun Stromverbrauch und Erzeugung in Echtzeit miteinander verknüpft werden. Mit der Einführung von intelligenten Zählern an den Verbrauchsstellen, durch eine technische Vernetzung von Verbrauchsanlagen mit den Stromnetzen soll es möglich werden, einen Stromverbraucher dann einzuschalten, wenn ein großes oder gar ein Überangebot von regenerativem Strom vorhanden ist.
Also die Sonne scheint, der Wind weht, es steht mehr Strom zur Verfügung und wir sorgen nun dafür, dass in exakt diesem Moment die Pumpen der Hochbehälter diese mit Wasser füllen und Heizungen auch am Tage aufgeladen werden.
 
Für diese Form der Netzsteuerung ist eine Menge Technik notwendig und eine Verbindung der Netze, der Erzeugungsanlagen und der Verbrauchsstellen durch Schnittstellen wie das Internet und Mobilfunk. Und weil das so komplex ist, soll es eben auf regionaler Ebene geschehen, mit einem weiteren, positiven Effekt. Erstens bleibt die Aufgabe auf regionaler Ebene eben doch irgendwie überschaubar und zweitens entlastet die regionale Steuerung die Netze dadurch, dass der Strom nicht über weite Strecken transportiert werden muss, sondern die Erzeugung und der Verbrauch in direktem regionalen Zusammenhang gesteuert werden. Noch dazu ist dies effektiver, da beim Transport von Strom in den Leitungen Energie verloren geht, wobei dieser Energieverlust mit der Länge der Transportstrecke dann immer weiter zunimmt.
 
In Summe ist der regionale Energieabgleich effektiver, sorgt für eine höhere Auslastung der regenerativen Erzeugungsanlagen, entlastet das Stromnetz und ist ergo in Summe ein großer Schritt in Richtung Umweltschutz, da gleichzeitig immer weniger Strom in konventionellen Kraftwerken hergestellt werden muss.
Damit ist diese Form der Steuerung genauso wichtig wie die Entwicklung von Speichermöglichkeiten für Strom.
Ein sehr gutes Beispiel übrigens für den Ausbau einer Region in Richtung des regionalen Energieabgleiches findet man in der Eifel ganz im Westen des Landes im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Als Vorreiter dieser Idee baut man dort eine große Verbundtrasse für Wasser, Gas, Strom und Datenverkehr, die als zentrale Versorgungsader verschiedene Netz verbindet, die Möglichkeit zur Steuerung von Erzeugung und Verbrauch eröffnet und ganz nebenbei auch noch weiteren Technologien, wie zum Beispiel der Erzeugung von Wasserstoff, den Weg ebnen kann.
 
Wenn wir also wollen, wenn wir neue Technologien einsetzen, dann steht einem weiteren Abbau von konventionellen Kraftwerken trotz eines steigenden Stromverbrauches insgesamt nichts im Wege. Allerdings müssen wir mehr investieren in Ideen wie diesen regionalen Energieabgleich, in Speichermöglichkeiten wie Pumpspeicherkraftwerke, aber auch in eine effizientere Technik. Am Ende können und werden wir fossile Energieträger überflüssig machen, auch wenn es bis dahin noch viel zu tun gibt.