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Demos gegen rechts

Die derzeitigen Demos gegen rechts werden hier und da kritisiert, weil dieses "pauschal gegen rechts" misverstanden werden könnte als Demonstrationen gegen alles, was nicht "links" oder "grün" sei.
Dem möchte ich ganz deutlich widersprechen. Die derzeitige Demos gegen rechts richten sich ganz ausdrücklich nur gegen Demokratiefeinde, gegen Faschisten, gegen rechtsextremisten, gegen völkische Nationalisten und gegen einen Jeden und eine Jede, die sich letzte Endes gegen unsere freiheitlich demokratische Grundordnung positionieren und darüber hinaus meist auch ein menschenfeindliches Weltbild auf sich vereinen.

Die Demonstrationen sind zwar vom Titel her "gegen rechts" - zueist jedenfalls.
Aber es sind ausdrücklich Demonstrationen FÜR Demokratie, für ein Miteinander, für Menschlichkeit, für einen respektvollen Umgang miteinander. Es sind Demonstrationen mit einem positivem Gemeinschaftsbild und sie richten sich - wie bereits gesagt - gegen Spalter, Hetzer und Lügner.

In diesem Sinne wünsche ich mir mehr und immer mehr Menschen auf diesen Demonstrationen und Kundgebungen, wünsche mir aber auch stets eine gute Hand bei der Auswahl der Rednerinnen und Redner, damit stets das Einende und das Miteinander im Fokus tehen mögen und niemand sich aus diesem Kreis ausgeschlossen fühlen muss außer jenen, die sich schon lange außerhalb des Kreises positioniert haben.

Mein persönlicher Jahresrückblick auf 2023 - Die Wahrheit liegt in der Mitte

Mir fällt es schwer auf das vergangene Jahr zurückzuschauen. Nicht, dass dort nichts Wichtiges passiert wäre, nicht, dass ich nicht wüsste worüber ich schreiben möchte. Es ist eher so, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Das Jahr 2023 war „ausreichend“ ereignisreich. Sowohl im Privaten wie auch im gesellschaftlichem und politischem Bereich. Auch in Hinsicht auf das Weltgeschehen könnte man mehrere Bände über das Jahr 2023 verfassen. Und dennoch ist es ein Jahr, dass für mich nur schwer zu fassen ist. Es war einfach viel zu schnell vorbei. Wie zunehmend alle Jahre für mich zu schnell werden und ich zunehmend das Gefühl habe, mit diesem Tempo nicht mehr Schritt zu halten.
Ich fühle mich überfordert, überrollt, werde immer wieder überrascht, renne den Ereignissen und auch meinen Aufgaben hinterher und habe immer das Gefühl, nicht genug, nicht schnell genug zu sein. Diese Zeiten, in denen wir leben, machen mich nervös und lassen mir nicht die Zeit die ich bräuchte, um mich zu fassen, um meine Gedanken zu ordnen oder gar mir Strategien auszudenken, wie ich „mit diesen Zeiten“ umgehen soll. Ich werde wohl alt, denn dieses Gefühl kannte ich in dieser Form bisher nicht.
Immer häufiger muss ich mir gedankliche Auszeiten nehmen. Muss ich Nachrichten und Ereignisse ausblenden, da ich die vorherige Meldung, dass vorherige Ereignis noch nicht richtig erfasst habe. Es ist ein wenig so wie damals, als ich begann ein schlechter Mathematikschüler zu sein. Ich hatte irgendwann den Anschluss verpasst und mir fehlte für jede neue Aufgabe immer gerade die vorherige Erkenntnis, die Grundlage auf der ich die neue Aufgabe hätte lösen können. Also versuchte ich nachzuarbeiten und befand mich bald in einer Dauerschleife des „hinterherrennens“. Stets war ich einen Schritt hintendran und konnte im Unterricht den neuen Dingen nicht folgen, weil ich noch mit den alten Aufgaben beschäftigt war. Mir war das damals nicht bewusst, sonst hätte ich den Mangel akzeptiert und mich dennoch ganz auf das Neue konzentrieren können und gemeinsam MIT dem Neuen das Alte aufgearbeitet.
Heute bin ich diesbezüglich sowohl etwas schlauer als damals, aber insgesamt auch etwas gelassener. Gerade in Hinsicht auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen weiß ich sehr genau, dass die Welt sich völlig unbeeindruckt weiterdreht, ob ich Anteil daran nehme oder nicht. Mein eigenes Dasein ist per se erst einmal zu klein um etwas zu verändern in diesen Turbulenzen einer immer schnelleren und immer komplexeren Welt. Es ist nicht wichtig für diese Welt, ob ich teilnehme, mich engagiere, up-to-date bin oder stets zu allem eine „richtige“ und feste Meinung habe. Für mich ist das eine Erfahrung über die Zeit, aber insbesondere eine Erfahrung des Jahres 2023: im ersten Schritt ändert sich gar nichts dadurch, ob ich etwas zur Kenntnis nehme, mir schnell eine Meinung bilde oder diese Meinung gar äußere und dadurch versuche, mich in einen Diskurs einzubringen. In 2023 habe ich gelernt, mehr Beobachter zu sein, Dinge und Ereignisse auf mich wirken zu lassen und mir mehr Zeit zu nehmen mich zu äußern. Oder es gar zu lassen.
Denn auch das ist eine bereits vorhandene Erkenntnis, die sich aber in 2023 in einer neuen Art und Weise gezeigt hat: Meinungen sind zu schnell gefasst. Es ist immer häufiger so, dass mit unzureichender Faktenbasis (und oft aus unlauteren Motiven) Urteile gefällt werden. Meinungen entstehen heute ohne den nötigen Meinungsbildungsprozess, sondern bereits einfach aufgrund von Behauptungen (oder gar bewussten Lügen). Das beste Beispiel dafür sind die Beobachtungen die man machen konnte rund um das Thema „Heizungsgesetz“. Wer diese Diskussion ehrlich und unvoreingenommen noch einmal Revue passieren lässt, wird aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Dieses Thema war ein Paradebeispiel dafür, wie man mit schlichten (unwahren und ungeprüften) Behauptungen Emotionen und Stimmungen erzeugen kann, die einer Gesellschaft, einem politischem System großen Schaden zufügen. Ich bin immer noch erschüttert darüber und die Frage, über die ich noch kein endgültiges Urteil gefällt habe (für mich) ist die, ob die Hauptakteure dieser sehr unwahren Diskussion (oder eher Polemik), wider oder trotz besseren Wissens den Schaden an unserem politischen Diskurs billigend in Kauf genommen haben, um ebenso billigen poltischen Erfolg statt mit eigenen Inhalten durch Polemik (oder gar Hass) zu erzielen. Wie gesagt - ich bin erschüttert.
Denn was ist hier passiert? Was war denn das eigentliche Ergebnis der „Diskussion“? Meine Beobachtung ist die: ein wichtiges Thema (Klimaschutz in seiner „Dringlichkeit“) wurde unter falschen Behauptungen sabotiert. Weil es immer noch Menschen gibt die glauben, es würde sich „etwas“ verändern, ohne das Wir und und unser Verhalten verändern. Für diese abwehren Haltung habe ich sogar ein wenig Verständnis, denn das Thema „Heizung“, oder generell das Thema Energie sind ja bei weitem nicht die einzigen Themen, die dringend nach Veränderung rufen. Das sind schon harte Bretter, die gebohrt werden wollen und nicht nur zwei oder drei harte Bretter, sondern ein ganzes Sägewerk voll davon. Das beeindruckt, verunsichert und man weiss dann wirklich nicht welches dicke Brett man da zuerst bohren soll. Noch einmal - ich habe Verständnis für diese Überforderung, für diese Hilflosigkeit die das in uns auslösen kann und sogar auch für die Lähmungen, die eine solche Überforderung bei jedem Einzelnem auslösen kann. Und genau hier erwarte ich „Führung“. Irgend müssen wir anfangen uns zu verändern und irgendwer muss das in die Hand nehmen und loslegen. Das dürfen und sollten wir nicht sabotieren und die, die dann diese notwendigen Veränderungen sabotieren, die uns wieder in die Agonie zurückwerfen - die sollten wir anprangern. Jene sind es, die nichts tun um die Probleme zu lösen, sondern durch den erzwungenen Stillstand unsere Probleme immer größer werden lassen. Darüber müssen wir nachdenken, reden und davon müssen wir uns lösen. Die Veränderung generell, die Herausforderung dass wir uns und unser Verhalten ändern müssen - es wird nicht weggehen. Jedes Zögern und Verzögern wird unweigerlich dazu führen, dass die kommenden Schritte immer größer und auch immer „brutaler“ werden. Es gibt kein „weiter so“ und es gibt auch kein „lass das mal probieren, abwarten und dann sehen wir mal weiter“. Das sind bereits gescheiterte Konzepte. Und nicht nur sind es gescheiterte Konzepte - diese Argumentation ist es, die uns in vielen Lebensbereichen überhaupt erst in eine Situation gebracht haben, in der Handeln und Maßnahmen nun tatsächlich einmal „alternativlos“ werden.
Wie aber konnte es kommen, dass dieses „Heizungsthema“ unsere Gesellschaft regelrecht spalten konnte? Wie konnte es kommen, dass darüber Personen in einer Art und Weise diskreditiert wurden die wirklich nicht gerechtfertigt war? Wie konnte es dazu kommen, dass große Teile unserer Bevölkerung unsere „gesamte Regierung“ darüber als „die schlechteste Regierung die wir jemals hatten“ abklassifizierten? Darüber können sich kluge Köpfe vermutlich wochenlang die Köpfe heißreden und es gibt tatsächlich seitens der Akteure viele Fehler und Mängel die man feststellen kann. „Schlechte Kommunikation“ ist hier das offensichtliche Versagen, „überhastet und eilig“ könnten weitere Erklärungen sein. Aber auch die Rolle der Medien darf hier nicht übersehen werden. Für schnelle Klicks und „laute Wahrheiten“ wurde hier die Diskursfähigkeit und das Aushaltevermögen, die Ausgewogenheit und die Nachdenklichkeit zu Grabe getragen. Und das ist ein zunächst unheilbarer Schaden, der uns noch eine lange Zeit beschäftigen wird. Die Fähigkeit als Gesellschaft unvoreingenommen zunächst beiden Seiten zu lauschen, Fakten und Argumente anzuhören und sich am Ende ein ausgewogenes Urteil und ein ausgewogenes Bild machen zu können wurden in einer Art und Weise beschädigt, die ich zumindest für eine Weile lang für nahezu unheilbar halte. „Die Wahrheit liegt in der Mitte“ - dies wurde uns genommen und wird sehr schwer wieder zu etablieren sein.
Wenn wir über andere Ereignisse dieses Jahres nachdenken, dann werden wir auch dort immer mehr einen Rückfall in ein „schwarz-weiss- Denken“ verzeichnen müssen. Immer mehr geraten wir in Stimmungen, in denen Meinungen, Ideen, Konzepte als diametral gegenüberstehend beschrieben werden und wir übersehen zunehmend die Schnittstellen, an denen man scheinbar unterschiedliche Konzepte miteinander verknüpfen kann. Eine „ich habe recht und Du hast unrecht“-Stimmung ist das neue normal. Das „lass uns nach gemeinsamen Lösungen suchen“ nur noch ein Feigenblatt, ein Lippenbekenntnis, keinesfalls eine verbindende Philosophie mehr.
Und das ist für mich das Ergebnis des Jahres 2023. Wir haben Gräben ausgehoben statt Brücken zu bauen. In einer immer komplexer werdenden und von Krisen geschüttelten Welt wollen wir zunehmend einfache Lösungen. Wir sind ungeduldig geworden (andere sagen“müde“) und Viele sehnen sich nach einem „Basta“. Allein - es wird nicht besser werden dadurch - im Gegenteil. Wir sind gerade dabei, Geister heraufzubeschwören, die wir so schnell nicht wieder loswerden könnten. Und das im Land des „Zauberlehrlings“. Das ist irgendwie schon ein Treppenwitz der Geschichte.
Das klingt jetzt alles eher fatalistisch. Es klingt so, als hätte ich das Unveränderliche akzeptiert oder gar aufgegeben. So möchte ich es aber nicht verstanden wissen. Für mich ist dieses Nachdenken über 2023 heilsam. Es versöhnt mich mit diesem Jahr, denn ich habe für mich neue Erkenntnisse gewonnen. Ich habe etwas gelernt. Und dieses Gelernte wird mich befähigen Dinge und Entwicklungen anders zu sehen. Ich kann sie anders einordnen und sie sind dann weniger belastend für mich. Dadurch ändert sich nichts - das ist vielleicht das wirklich Negative daran. Aber es macht mich nicht krank, ich kann ruhiger sein, ich kann mir die Zeit nehmen über Dinge nachzudenken und mir langsamer meine Meinungen zu bilden. Es kommt nicht darauf an jederzeit und sofort Dinge zu verstehen, einzuordnen oder gar ad hoc Meinungen (oder gar Lösungen) zu haben. Trotzdem aller Eile, trotz so vieler Dringlichkeiten kann ci persönlich mit Zeit nehmen. Die Welt dreht sich nicht um mich, das Geschenk da draußen hängt nicht von mir ab. Diese Erkenntnis sorgt dafür das es mir besser geht. Und wenn es mit besser geht - dann geht es auch der Welt da draußen besser. Deswegen sollten wir alle das machen.
Wir sollten unsere Meinungen langsamer bilden. Wir sollten allen Seiten offen zuhören. Wir sollten Fakten den Vorzug vor Meinungen geben. Wir sollten uns etwas mehr Zweit nehmen, damit wir letzen Endes schneller darin vorankommen, die wirklich drängenden Probleme zu lösen. Und wir sollten unsere eingeschränkten eigenen Fähigkeiten (intellektuell und physisch) zur Kenntnis nehmen und wieder häufiger zu der Erkenntnis gelangen: Die Wahrheit liegt in der Mitte.

 

In diesen Zeiten

In diesen Zeiten zeigt sich, wo unsere Gesellschaft steht.

Es scheint auf den ersten Blick nicht viel Hoffnung zu geben. Die Stimmung ist mies, Populisten und rechtes Gedankengut dominieren den Diskurs, Antisemitismus ist (fast) wieder hoffähig und das schlimmst Wort von allen wird zu jedem und allem geäußert - das "ABER".

Es ist wenig Eindeutigkeit in der Welt und das, obwohl es Eindeutigkeit gibt: die Menschenrechte, die Gleichheit der Geschlechter und der Religionen, die Würde des Menschen und was auch immer wir uns als Ausdruck des Zivilisatorischen ans Revers geheftet haben.
Alleine - es ist nichts wert. Die vermeintlichen Gewissheiten werden zu Worthülsen und zur politischen Diskussionsmasse.

Und das ist schlimm! Denn ohne unverückbare Übereinkünfte, ohne unzweifelhafte Wahrheiten und Prinzipien, ohne diese sogenannten "roten Linien" ist Alles Nichts. Wenn wir, egal zu welchem Thema, das "ABER" unter dem Deckmantel einer vermeintlich differenzierten Diskussion zulassen, dann gibt es keine Leitlinien mehr, Dann ist ALLES Verhandlungsmasse, dann ist ALLES nur Konjunktiv, Zweites Futur bei Sonnenaufgang.

Mein Inneres schreit STOPP! Wir dürfen nicht prechten, wir dürfen nicht stegnern und schon gar nicht dürfen wir merzen oder #noAfDen. Standhaft müssen wir sein und den Kern erhalten dessen, was die größte und übergreifendste Übereinkunft aller Zeiten war: Jedes Menschenleben ist gleich an Rechten.
Wir sind gleich - ohne wenn und ohne ABER.

Wen wir das vergessen, wenn wir das verlieren - dann verlieren Alle.

Wir müssen standhaft bleiben in den unverrückbaren Übereinkünften der Menschenrechte, des Völkerrechtes und der religionslosen Wahrheiten unseres Zusammenlebens. Das ist die Aufgabe in einer Welt, die in immer höherem Tempo von immer mehr Aufgaben überfordert werden kann, wenn wir uns nicht auf den Kern besinnen.
Dieser Kern ist - ein Leben gegen die Natur ist nicht möglich. Ein Leben gegen die Menschenrechte ist nicht möglich.

Ein Leben ohne ein Miteinander im Unterschied ist nicht möglich.

 

Wer im Glashaus sitzt

Derzeit ist es nicht zu übersehen, wie sich unsere Gesellschaft verändert. Die Menschen werden stetig unzufriedener, der Ton wird rauer und die Probleme werden einfach nicht weniger.
Die derzeitige Ampelregierung scheint getrieben, trifft an der eon oder anderen Stelle überhastete Entscheidungen, die Opposition innerhalb und außerhalb der Regierung kommentiert destruktiv und irgendwie ist keine Besserung in Sicht.

Mir helfen manchmal Bilder um Dinge besser zu verstehen oder um Ideen zu entwickeln. In Bezug auf die derzeitige politische Lage und in Bezug auf die Stimmung, aber auch in Bezug auf das erstarken rechtsextremistischer und völkisch nationaler Tnedenzen fällt mit folgendes Bild ein um mich der Frage zu nähern, was können wir tun.
Und dann fällt mir das Bild eines Glashauses, eines Gewächshauses ein.

Das Gewächshaus ist ein geschützter Garten. In ihm wachsen die zarten Pflanzen deer Demokratie, die stets gewässert, gehegt und gepflegt werden wollen. Manchmal entwickeln sich die kleinen Pflanzen nicht und benötigen etwas mehr Pflege, vielleicht auch mal etwas Dünger. Das Gewächshaus wird von Gärtnern bestellt und manchmal wechseln wir die Gärtner aus, wenn wir denken, dass jemand anderes sich besser um die Pflanzen kümmern kann, damit die Pflanzen besser wachsen.
Und dann gibt es schon mal unterschiedliche Meinungen, ob man Düngen soll oder Bewässern. Wir fragen nach den Vorteilen von künstlichem oder organischem Dünger und ob wir mehr lüften müssen oder doch eben eher eine abgeschlossene Atmosphäre brauchen. Die Gärtner gärtnern und draussen stehen alle und schauen zu, diskutieren wie beim Fußnball die 80 Millionen Bundestrainer und mitunter gibt es auch schon mal lauten Streit, was die Pflanzen brauchen, damit sie mehr und bessere Früchte tragen.

Und dann stehen die Gärtner unter Druck und werfen den vorherigen Gärtnern vor, die Pflanzen seien deswegen so mager, weil die alten Gärtner es verbockt haben, jetzt müsse man erst die Pflanzen retten und stärken und könne noch nicht von den Früchten sprechen. 
Dabei geht es hoch her und wir wissen, es wäre keine gute Idee von den Gäärtnern, jetzt mit Steinen zu werfen und das Glashaus zu beschädigen.

So weit - so gut.

Aber was wir gerne übersehen - auch die Menschen vor dem Gewächshaus sollten nicht mit Steinen werfen. Das wäre halt eine genau so schlechte Idee.
Und wenn wir das jetzt auf die Politik übertragen, dann wäre es doch eine gute Idee, wenn die Gärtner sich von Innen um das Gewächshaus kümmern und ganz besonders auch die Scheiben sauber halten. Und wenn die anderen, die Opposition dabei die Scheiben von außen sauber halten. Ein fenster sollte offen sein, damit man sich austauschen kann und vielleicht können die von außen ja was hereinreichen. Frisches Wasser? Neuen Dünger? 
Wäre es nicht eine gemeinsame Aufgabe sich zu kümmern?

Und insbesondere sollte dabei eines klar sein und Einigkeit schaffen!
Wir müssen das Glashaus sauber halten und sowohl das Glashaus als auch die Pflanzen hegen und pflegen. Und dann gibt es da die blauen Gärtner die ganz klar sagen - ihr müsst das Glashaus von innen und außen mit brauner Scheiße beschmieren und das Glashaus mit stinkender Gülle fluten.
Die müssen wir gemeinsam vom Hof jagen, weil sie sondt die Pflanzen erstciken, das Glashaus zerstören und damit jegliche Grundlage dessen, was uns ernährt und zusammenhält. Eine Idee, wie wir das Glashaus durch etwas anderes ersetzen können, haben die blauen Gärtne übrigens nicht. Die haben nur Rücksäcke und Schubkarren voller Scheiße und wissen nicht wohin damit.

Das ist Alles. Das ist das Bild das mir gerade vor Augen schwebt.
Was sich daraus ergibt, erklärt sich eigentlich von selbst. Nämlich mehr Miteinander statt Gegeneinander und Augen auf bei den blauen Gärtnern!

Walter Lübcke - Sein Tod sollte Mahnug sein

Heute jährt sich der Mord an Walter Lübcke zum vierten Mal.

Und wenn ich mir den Tonfall der heutigen politischen Debatten vor Augen führe und insbesondere beobachte, wie immer mehr persönliche Wut sich in persönlichen Hass auf einzelne Politiker verwandelt muss ich anmerken, dass wir aus den damaligen Geschehnissen nichts gelernt haben.
Hier muss ich explizit einen Vorwurf formulieren an Akteure aus CSU, CDU und auch der FDP, die mit immer neuen, verächtlichen Wortkreationen die derzeitige Unzufriedenheit in der Bevölkerung für billige politische Erfolge zu instrumentalisieren versuchen und dabei völlig übersehen, dass dieses Verhalten anstachelt und anfeuert.
(Die AfD zähle ich hier deswegen nicht auf, weil es in Hinsicht auf diese Partei ohnhin klar ist wo sie steht und welches perfide Spiel sie spielt.(
Was man da aber anstachelt und anfeuert, will man nicht sehen, sich nicht "in die Schuhe schieben lassen". Doch in den sozialen Medien ist es allgegenwärtig, wie die Stimmung sich verschlechtert, wie immer mehr einzelne Personen (Politiker) mit verächtlichen und hässlichen Parolen belegt werden, eine sachliche und ruhige Auseinandersetzung, ein Diskurs gar nicht mehr stattfindet.

Gerade heute sollten wir noch mal darüber nachdenken und uns an den gewaltsamen Tot, an den Mord an Walter Lübcke erinnern und daran, was Hasskampagnen und falsche Worte anrichten können.

Folgendes Zitat des Sohnes von Walter Lübcke sollte uns eine Mahnung sein:
"Je angespannter die wirtschaftliche Situation wird, umso mehr wird die Bedrohung von Politikern und Politikerinnen wachsen. Dann gerät die Demokratie wieder in Gefahr."

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_100118834/mord-an-walter-luebcke-tod-meines-vaters-haette-verhindert-werden-koennen-.html