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Frohe Weihnachten!

Allen lieben Menschen, meiner großartigen Familie und allen Freunden ein gesegnetes Weihnachtsfest,

und einen musikalischen Weihnachtsgruß von meinen drei wichtigsten Menschen auf der Welt.

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Frohe Weihnachten!

Von einem Bundespräsidenten den viele nicht wollten, den viele nicht bemerkten und dem die Vielen nichts bedeuten

Christian Wulff, Wunschkandidat der Kanzlerin statt Kandidat der Herzen. Jüngster Bundespräsident bisher und aussichtsreicher Kandidat für die kürzeste Amtszeit. Ein Präsident in der Kritik, der seltsam zurückhaltende Unterstützung erfährt, denn was kann es schon bedeuten das "vollste Vertrauen" unserer Kanzlerin zu haben. Inflationär und nutzlos ist dieses Vertrauen, das lehrt uns die Causa Guttenberg.
Vielleicht ist es ja bei Wulff so ähnlich wie bei Guttenberg. Dort war politisches Talent gefragt, er sollte ja kein wissenschaftlicher Mitarbeiter sein. Aber wie formulieren wir das für Herrn Wulff um?
Vielleicht so: "Ich habe einen publikumswirksamen Präsidenten gesucht und keinen Bilanzbuchhalter."

Und noch eine parallele zur Causa Guttenberg: Man hört sie wieder, die Kritiker der Kritiker. Die Argumente, so sie denn welche sind, klingen seltsam bekannt. Hetzjagd, Medienkampagne, aufgebauscht, Vorwürfe ohne Grundlage, Verantwortungslose Medien und das Hammerargument: Beschädigung des Amtes! Dank Köhler (war der nicht auch mal Bundespräsident) haben wir gelernt, das man ein Amt beschädigen kann.

Kann man das? Etwas abstraktes beschädigen? Ein Amt?

Ich habe da meine Zweifel und halte sie für berechtigt. Das Amt des Budnespräsidenten ist ein Verfassungsorgan. Die Aufgaben und Pflichten und auch die Rechte sind, weil in der Verfassung, quasi unantastbar. Die Verfassung gibt diesem Amt aber aber keine Garantie seiner Reputation geschweige den überhaupt eine Persönlichkeit, alles sachlich und neutral. Mehr kann und soll die Verfassung auch nicht, weil sie lediglich das Amt als Verfassungsorgan und nicht den Menschen der es bekleidet im Blick hat.

Damit sind wir bei Stufe zwei. Das "Amt" ist also etwas abstraktes. Aufgaben, Rechte und Pflichten sind in der Verfassung festgelegt. Nun gilt es also das Amt zu "bekleiden" - nämlich mit einer Person. Die Erfüllung dieser würdigen Aufgabe wurde uns dieses Jahr ausführlich dargestellt und spricht für sich. Das "Amt" des Bundespräsidenten war von den Vorgängen der Wahl übrigens ziemlich unberührt. Nun denn, ich wollte ja zur Stufe zwei: heißt Die Person des Bundespräsidenten und aha: Jetzt kommen die interessanten Dinge: Denn diese Person soll ja nun die verfassungsgemäßen Aufgaben übernehmen. Unter anderem soll er Repräsentant des Volkes sein. Daraus ergeben sich natürlich weitere Anforderungen. Ich möchte das nicht weiter ausführen, aber einen zentralen Punkt möchte ich dennoch explizieren. Die Person des Bundespräsidenten hat eine Menge Eigenschaften zu erfüllen, alleine nur für das "Repräsentant" sein. Gerne angeführt wird einwandfreies moralisches Verhalten. Aber das nur nebenbei.

Interessant wird es bei Punkt drei und das nervt mich ungemein an den Beschützern des Fehlerbehafteten: Kritik am Fehlerbehafteten beschädigt das Amt. Ja seid ihr denn noch bei Trost?
Das Amt ist ein Verfassungsorgan und kann nicht beschädigt werden, weil abstrakt.
Die Person des Präsidenten kann beschädigt werden, wie jeder andere Mensch auch.
Das Amt des Präsidenten, wenn überhaupt möglich, kann nur durch die Person des Bundespräsidenten beschädigt werden, z.B. durch falsche Person im Amt.
Und endlich viertens: Was tatsächlich erheblichen Schaden nehmen kann ist die öffentliche Wahrnehmung unserer Politiker, das Vertrauen in deren Entscheidungen, das Vertrauen in die wirklichen Motive ihres Handelns - kurz das Vertrauen in unsere Demokratie. Mehr noch als die Person Wulff vielleicht das Amt des Präsidenten beschädigt hat, haben diejenigen unsere Demokratie beschädigt, die die falsche Person ausgewählt haben. Wulff war nicht unumstritten, hier hilft die Erinnerung an seine Wahl. Die Enttäuschungen der Befürworter des anderen Kandidaten zeigen sich als berechtigt. So fühlt es sich eben an. Und seinen Gefühlen lässt man schon mal freien Lauf. Ich finde Herr Wulff kann sich hier nicht beschweren, denn so sehr unsachlich finde ich die Auseinandersetzung mit den Vorwürfen nicht. Anders als man es vielleicht hätte erwarten können.

Gibt es eigentlich keine Facebook-Gruppe, wo man für den Abtritt stimmen kann?

Krimihotel 3

Samstag. Nach einer guten Nacht stehen wir auf und freuen uns sehr aufs Frühstück in dem schönen kleinen Saal, in dem wir gestern zu Abend gegessen haben. Und prima, sogar die Plätze von gestern Abend sind noch frei und das Frühstücksbuffet macht einen guten ersten Eindruck. Also ran an die Buletten. Diese sind zwar nicht da, dafür aber alles andere was das Herz begehrt. Dementsprechend frühstücke sogar ich, was das Zeug hält. Meine Zeitung habe ich auch dabei, was sollte mich also davon abhalten, gepflegte eineinhalb Stunden beim Frühstück zu sitzen, zumal der Termin für den Krimirundgang erst um elf Uhr ist. So stelle ich mir ein ruhiges Wochenende vor und meiner Frau geht es anscheinend genau so.
Einziger Wermutstropfen, draußen fängt es an zu regnen, aber irgendwie mag uns das so recht nichts ausmachen. Bis um elf wird sich das sicher wieder kriegen. Also nach dem reichlichen Frühstuck noch mal kurz aufs Zimmer und frisch machen. Der Blick aus dem Fenster zeigt: Wir haben uns geirrt. Es regnet noch immer und noch  mehr. Hartgesottene Eifelkinder, die wir sind, ist uns das egal und wir marschieren brav zur Tourist-Information, wo der Stadtrundgang starten wird. Insgesamt 30 Teilnehmer lauschen den Worten unserer kundigen Führung und treten gemeinsam den Gang durch die Stadt an, der uns zwar keine neuen An- dafür aber neue Einsichten bringt. Der Regen steigert sich noch ein wenig und wird inzwischen durch eine steife Brise begleitet. Die ersten geben auf und treten den Weg zurück zum Hotel an, zunächst belächelt von den anderen.
Aber der Regen wird hartnäckiger, der Wind ungemütlicher und von Station zu Station entscheiden sich doch noch weitere Teilnehmer die Stadtführung zu verlassen. Wir sind Gott sei Dank ziemlich Wetterfest gekleidet und halten bis zum Ende durch. Hätten wir nicht so ein sonniges Gemüt, könnte der Regen uns die Stimmung verhageln. Kann er aber nicht und zur Belohnung landen wir am Schluss der Stadtführung im Cafe Sherlock Holmes im Kriminalhaus, in dem auch Deutschlands größte Krimisammlung untergebracht ist.
Hier wärmen wir uns erst einmal auf und hinterlassen unter dem Tisch eine große Wasserpfütze. Anschließend erkunden wir noch den Weihnachtsmarkt am Viehmarkt in der großen Auktionshalle. Der ist allerdings wirklich nicht unbedingt Pflichtprogramm und so machen wir uns mit einem kleinen Umweg zurück ins Hotel. Eine kleine Mittagsruhe vorm echt englischen Fünf-Uhr-Tee ksnn nun wirklich nicht schaden.

Wie der Fünf-Uhr-Tee war und was am Abend noch folgte, erfährt, wer hier weiterfolgt ...

Krimihotel 2

Inzwischen ist es schon fast Samstagabend und der einzige Mangel bisher ist es, dass ich noch nicht feststellen konnte, ob es hier im Hotel WLAN gibt. Daher bin ich momentan mit einer sehr schlechten Mobilfunkverbindung Online. Die Funkwellen tun sich wohl schwer, hier auf den Weg ins Zentrum des Verbrechens, wie sich das kleine Städtchen Hillesheim selbst nennt.
Und diesen Titel, wenn gleich auch selbst verliehen, trägt die Stadt zu Recht. Hat man sich hier dem Krimi verschrieben wie nirgendwo sonst in Deutschland. Unser Hotel ist nicht das einzige Hotel, das sich das Verbrechen zum Motto erkoren hat, denn es gibt auch noch das Hotel zum Amtsrichter, das sich dem Thema Verbrechen von einer ganz anderen Seite nähert, doch das würde hier nun zu weit führen.

Also zuerst noch einmal zurück auf Anfang. Denn gestern ging es ja bereits los für uns. Nachdem wir unsere Kinder erfolgreich an die Eifeloma verkauft hatten fuhren wir durch die herbstliche Vulkaneifel nach Hillesheim. Mit Regen, Nebel und Kälte zeigte sich die Eifel von Ihrer rauhen Seite, aber damit auch passend zum Krimiwochenende. Zumindest wenn man an die englischen Krimis denkt, macht sich kalter Nebel immer ganz gut.
Im Hotel angekommen bezogen wir unser Zimmer "Tod am Nil". Das Zimmer ganz so, wie es die Bilder auf der Internetpräsenz des Hotels zeigen. Nur ein wenig kleiner, was uns für einen Wochenedaufenthalt aber nicht betrüben wollte. Lediglich die Temperatur im kleinen aber feinen Bad könnte Anlass zum meckern sein, andererseits weiß man nicht genau ob die Gänsehaut nicht doch von den schrillen Schreien herrührte die plötzlich das Zimmer erfüllten. An der Zimmer tür ein kleines Schild, mit einem kleinen Knopf und der Aufschrift "Nicht drücken - Gefahr".
Nun - eine deutlichere Aufforderung kann es kaum geben - oder? Knopf gedrückt und die besagten Schreie und einige Schüsse erfüllen das Zimmer. Erschrocken werfe ich mich zur Seite und reiße meine Frau mit, um uns in Sicherheit zu bringen. Glücklicherweise landen wir nicht auf dem Boden, sondern .... Den Rest müsst ihr Euch denken, dazu äußere ich mich nicht.



Nun ja, wir haben uns also eingerichtet und der Abend war ja doch schon ein wenig fortgeschritten, also ab zum ersten Dinner. Und auch darüber lässt sich nicht schimpfen. Wir haben es uns gut gehen lassen und das Essen war vorzüglich. Schöne zwei Stunden haben wir in dem kleinen holzvertäfelten Saal verbracht, der ansonsten auch als Frühstücksraum dient. Hier stimmt einfach alles. Die Einrichtung, das Alter des Hauses, die dunklen Holzvertäfelungen oder die Schnitzereien an den Türsimsen. Das Haus ist alt und man könnte sich sogar vorstellen, das neben Krimi-Geschichten auch das ein oder andere Gespenst durch die Trepenhäuser schwebt. Schön!

Nach dem Essen war es einfach noch zu früh um Schlafen zu gehen, also haben wir noch einen kleinen Erkundungsgang durch die Stadt unternommen. Das war relativ schnell erledigt, weil eine 3000 Einwohner zählende Stadt eben keine epischen Ausnmaße annimmt. Aber schön war es, im Nebel durch die alten Gassen zu schlendern. Der historische Kern ist liebevoll restauriert, alles strömt einen leicht mittelalterlichen Charme aus und eingefasst wird das ganze von der Resten einer imposanten Stadtmauer. Diese bildete sodann auch gleich die Kulisse für ein spontanes Fotoshooting. Ein altes Gemäuer, Nebel und dampfender Atem versprühten nämlich eine ganz besondere Atmosphäre. Dieser Spaziergang war auf jeden Fall die kalten Finger wert, die wir uns im Biergarten des Hotels bei einem Glühwein weider wärmten.

Der allerdings war dann doch nicht so wärmend, das wir auf das kleine Schlummerschnäpschen im Salon verzichtet hätten. Auf alten Ledersofas ganz im Stile eines englischen Herrenhauses verbrachten wir so das letzte halbe Stündchen, bevor es uns dann doch wieder aufs Zimmer verschlug, wo wir müde und zufrieden unter die Decken krochen. Bis dahin alles prima! So konnte es ja Samstags weitergehen. Ob dem so war erfahrt ihr wieder hier.