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Rechtsextremismus: Kölner Skinheads verprügeln Dunkelhäutigen - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

 

 

RECHTSEXTREMISMUS
Kölner Skinheads verprügeln Dunkelhäutigen

Erst beschimpft, dann angegriffen: Eine Gruppe von Skinheads hat in Köln einen 22-jährigen Mann mit dunkler Hautfarbe verprügelt und leicht verletzt.

Köln - Der aus Afrika stammende Mann war in der Nacht zum Samstag mit seiner Freundin auf dem Heimweg, als er von einer Gruppe mit sechs bis sieben Mitgliedern angepöbelt wurde. Die Skinheads beschimpften ihn zunächst als "Neger" - offensichtlich um ihn zu provozieren.

Als er sie fragte, wer das gesagt habe, schlugen und traten sie auf das Opfer ein. Seiner Freundin, die sich einmischte, wurde ins Gesicht geschlagen, wie es weiter hieß. Ein junger Mann, der ebenfalls helfen wollte, wurde von einem der Schläger davon abgehalten.

Die Polizei ermittelte nach eigenen Angaben am Tatort zwei mutmaßliche Täter im Alter von 27 und 36 Jahren. Gegen sie wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.

sam/AP

 

hart aber fair

Ich persönlich halte die Sendung "hart aber fair" und Ihren Moderator Frank Plasberg für einigermaßen überschätzt. Mit der vergangenen Sendung befasste sich nun der Kolumnist der Netzeitung Graf Nayhauss. Dabei zeichnet er ein einigermaßen zutreffendes Bild dieser Sendung, stolpert aber in eine hässliche Falle. "Die Zuschauer hatten längst seine eigene Meinung: Per Online-Abstimmung waren 87 Prozent für härtere Strafe, nur 13 Prozent dagegen!"So zitiert Graf Nayhauss in der Netzeitung die Online Umfrage auf der hart aber fair Homepage. Pikanterweise ist diese Umfrage blanker Hohn, da sie nicht vor Mehrfachteilnahmen geschätzt und somit nicht verwendbar ist. Ich habe im übigen die hart aber fair Redaktion durch einen Beitrag im dortigen Gästebuch/ Forum darauf aufmerksam gemacht. Dieser Einwand von mir, mit der Bitte die Zahlen nicht zu verwenden fand abera) keine Beachtung und wurde b) da es sich um ein moderiertes Gästebuch handelt, nicht veröffentlicht.Wenn auch solche kleinen Minibefragungen nicht den Anspruch nach Repräsentativität erheben, so sollten sie zumindest unter handwerklichen Gesichtspunkten gut gemachtsein. Dazu sollte es gehören, das die Teilnehmer der Umfrage nicht ungebremst und ungehindert mehrfach an der Befragung teilnehmen.Das auf diese Weise in meinen Augen unseriöse Umfragen ohne jegliche Aussagekraft dann auch noch durch andere Medien weiterverbreitet werden finde ich geradezu skandalös. Auf diese Art und Weise wird Berichterstattung zur, wenn auch ungewollten Meinungsmache.Die Sendung hart aber fair, die für Ihre guten Recherchen und ihren kritischen Journalismus mehr als einmal gelobt wurde, rückt sich dadurch in ein ungünstiges Licht. Wie immer hilft da nur Eines: Genau hinsehen!

P.S.: Diesen Beitrag verstehe ich auch als kleinen Tipp an die Onlineredaktion des TV ;-)

Lesen nicht vergessen

 


Dokument: Der offene Brief an Merkel - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

 

 

"Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrter Herr Ministerpräsident Koch,

es kommt einem vor wie ein Déjà-vu: Es ist Wahlkampf und ein migrantenbezogenes Thema wird einmal mehr gewählt, um Wähler zu mobilisieren. Gerade an Themen wie die der Migration und Integration sowie der Jugendkriminalität und Jugendgewalt muss besonnen, sensibel und fachgerecht herangegangen werden. Was wir jedoch derzeit erleben, sind Schnellschüsse, Unbedachtsamkeiten und wahltaktischen Populismus.

Es ist ein herber Rückschlag für den für die gesamte Gesellschaft so wichtigen Integrationsdiskurs. Wir, die Interessenvertretung von über 100 Selbstorganisationen von Migrantinnen und Migranten, sind enttäuscht und verärgert. Wir verurteilen diese Art von Politik auf das Schärfste.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrter Ministerpräsident, wir appellieren eindringlich an Sie, schnellstmöglich zu der gebotenen Sachlichkeit zurückzukommen!

Wir hatten uns sehr gefreut, als Sie, Frau Bundeskanzlerin, den Integrationsgipfel einberiefen und sich das Thema Integration gewissermaßen zu eigen machten. Nun aber geben sie Ihrem Parteikollegen Roland Koch aus wahltaktischen Gründen Rückendeckung in seinen populistischen Parolen. Wo offene, konstruktive Gespräche und an der Sachlage orientierte Lösungsvorschläge nötig wären, richten Sie durch Wahlpolemik erheblichen Schaden an. Ein kurzfristiger Erfolg in einem Landeswahlkampf kann es nicht wert sein, dass Vorurteile, die wir gemeinsam abbauen wollten, nun neu geschürt werden - mit dem Effekt einer weiteren gesellschaftlichen Spaltung.

Selbstverständlich dürfen und wollen wir nicht die Augen davor verschließen, dass eine hohe Gewaltbereitschaft bei einem Teil der Jugendlichen ein beachtliches Problem darstellt. Dieses Problem jedoch plakativ auf 'kriminelle jugendliche Migranten' zuzuspitzen ist alles andere als sachlich und in keinster Weise zielführend. Sie ethnisieren das Problem, obwohl Statistiken eindeutig belegen, dass die Gründe für Jugendkriminalität in erheblichem Maße in dem sozialen Hintergrund der Betreffenden zu finden sind - und nicht etwa in ihrer Herkunft oder der Herkunft ihrer Eltern. Wichtig ist doch, dass alle Jugendlichen eine Perspektive erhalten!

Die Abschiebung von straffällig gewordenen ausländischen Jugendlichen lehnen wir entschieden ab, da diese in Deutschland sozialisiert wurden und das Problem ein hausgemachtes ist. Es kann nicht sein, dass wir die Verantwortung für die Probleme, die in unserem Land entstanden sind, auf das Herkunftsland der Eltern oder Großeltern abladen. Für eine Lösung muss bei der Bildung und Qualifizierung aller Kinder und Jugendlichen - mit gleichen Chancen - angesetzt werden, damit diese, hier in ihrer Heimat, in allen Lebensbereichen Fuß fassen können." ler/ddp

 

 

 

Quelle: Spiegel Online

 

 

Schmunzeln obwohl es traurig ist

In der andauernden Debatte um eine Verschärfung des Jugendstrafrechts stehen die Zeichen auf Wahlkampf. Inhaltlich hat die Debatte mir nichts zu bieten, sie geht an den eigentlichen Problemen völlig vorbei.
Wer z.B. im Falle des jugendlichen Schlägers aus der Münchner U-Bahn über Strafverschärfung redet hat wohl den Schuss nicht gehört! Dieser junge Mann ist zigfach Aktenkundig und vorbestraft und war, wenn ich die Meldungen der Presse richtig erinnere, zum Tatzeitpunkt auf Bewährung frei. Dämmert was?
Solange das bestehende Recht nicht ausgeschöpft und nicht konsequent umgesetzt wird, braucht man über Strafrechtsverschärfung nicht reden.
Das nur mal so als einer der Punkte, warum ich die Debatte für unsinnig halte.

Etwas positives hat die Debatte aber doch. Die Politiker entdecken eine neue Lust an gegenseitigen Charakterisierungen. Neuestes und gelungenes Beispiel hier.