Eine neue Lieblingsdebatte haben die deutschen Politiker entdeckt, nachdem Kurt Beck die Vorlage dazu geliefert hat. Thema ist das neuentdeckte Unterschichtenproblem.Hier darf man sich wiedereinmal wundern, auf welchem Planeten unsere Damen und Herren Volksvertreter leben. Hier handelt es sich nämlich mitnichten um ein neues Phänomen, sondern um ein Problem, das es in allen Gesellschaften gibt. Immer gibt es Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in vollem Umfang an einer Gesellschaft teilhaben können. In der Regel liegt es an systemimmanenten Wirkungen.Bemerkenswert ist allerdings an der neuerlichen Debatte, das man von Seiten der Politik, sich selbst als Verursacher der Problematik nicht gänzlich außen vor lässt.So weit so gut. Redet man nun davon, eine Bildungsoffensive zu starten, die Menschen neu zu motivieren, da sie keinen eigenen Antrieb mehr hätten. Und im Nebensatz offenbart man, die Durchlässigkeit der Gesellschaft sei nicht mehr so groß wie früher einmal.Aha !?! Die Durchlässigkeit? Wir stoßen die Menschen z.B. durch Hartz IV in den Dreck. Berauben Sie Ihrer Würde und Selbstachtung. Berauben Sie Ihres Glaubens, an der Entwicklung unserer Gesellschaft teilhaben zu können. Gestehen kleinere eigene Unzulänglichkeiten ein, mit denen wir diese Problematik verschärft haben. Und nun?Nun schreiben wir die Verbesserung der Chancen dieser benachteiligten Menschen, umschrieben mit menschenfreundlichen Worten auf unsere Parteifahnen und profilieren uns als diejenigen, die für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit für alle eintreten.Nur dumm, das Kurt Beck da etwas begonnen hat, was sich nach nur wenigen Tagen auch die anderen Parteien ins Parteibuch schreiben möchten. So wird das Thema, was sich als dringend notwendig darstellt, nämlich das stetige Auseinanderdriften unserer Gesellschaft in eine Ein-Drittel- vs. Zwei-Drittel - Gesellschaft, degradiert zu etwas, was jedem Thema den letztendlichen Todesstoss verleiht.Dieses Thema wird zum "Wahlkampfthema". Hier wollen sich die Parteien profilieren als diejenigen, die das bessere Konzept haben. Dabei ist es leider keine Frage, auf wessen Kosten!
und was macht ein treusorgender Familienvater um diese Uhrzeit mit seinen Kindern?
Richtig!
Sendung mit der Maus gucken!
Endlich brauche ich keine Ausrede mehr, warum ich als erwachsener Mensch mitten am Vormittag fernsehe. Als Kind habe ich diese Sendung schon geliebt und daran hat sich nichts geändert. Ich glaube sogar, die Sendung mit der Maus macht mir sogar mehr Spaß als damals. Zumal, wenn ich in die Gesichter meiner Kinder schaue, die mit großen Augen völlig gespannt den Beiträgen zusehen. Da gibt es leuchtende Kinderaugen als extraplus für den Papa.
Nur gab es einen kleinen Wehrmutstropfen am Rande. Ich habe mir die Fernsehzeitung angeschaut, ob denn die Sendung mit der Maus auch wirklich kommt, denn leider fällt die Sendung mit der Maus schon einmal weniger interessanten Beiträgen zum Opfer. Auf der Rückseite der Fernsdehzeitung ist, wie so häufig eine ganzseitige Krombacher-Anzeige. Die hat mein vierjähriger Sohn auch gesehen und fragt mich allen Ernstes: Papa, kommt heute auch Formel 1?
Ich war baff. Hat doch der gute Junge die massive Werbeoffensive dieser Brauerei während der Formel 1 Übetragungen schon so verinnerlicht, das er das Webemotiv in seinem kleinen Kopf schon untrennbar mit der Formel 1 verknüpft hat. Mich hat das nicht nur gewundert, sondern geärgert und ich überlege mir, ob ich mir in Zukunft die Rennen überhaupt noch ansehen soll.
Obwohl ich gerne Bier trinke und zu meiner Schande gestehen muß immer noch zu Rauchen, bin ich doch mehr und mehr Gegener von Werbung für Alkohol und Tabak, besonders zu Sendezeiten, zu denen kleine Kinder vor dem Fernseher sitzen können. Und wenn ich es mir genau überlege, sollte Werbung für gesundheitsschädliche Produkte ganz verboten werden!
Wesentlich elaborierter und differenzierter beschreibt Ralph Giordano heute auf SpOn das, was mir gestern durch den Kopf ging, als ich meinen aufgeregten Kommentar zu den neuerlichen Meldungen über das Thema Rechtsextremismus schrieb.
Ich bin nicht immer ein Freund dessen, was Herr Giordano sagt, aber diesesmal kann ich ihm fast ausnahmslos Zustimmen.
Die Meldungen über rechtsextremes Gedankengut sind auf dem Vormarsch. Nicht erst seit den Wahlerfolgen der NPD bei diversen Kommunal- und Landtagswahlen. Und immer noch stammeln unsere Politiker hilflos vor sich hin, reden davon mit demokratischen Mitteln vorzugehen, den menschen das ware Gesicht des rechtsextremen Gedankenguts zu zeigen und und und. Die Versäumnisse sind nicht aufzuzählen. Die Gelegenheiten bei denen Politiker etablierter Parteien den rechtsextremen verbal die Bälle zuspielen sind ungezählt. Die Braune Soße kocht und wird immer mehr.
Es wird Zeit Zeichen zu setzen. Nein längst hätte es schon geschehen müssen. Und hier sind wir alle gefordert. Jeder muß sich einmischen, wenn er hört wie dummes Zeug erzählt wird. Egal wo! Niemand darf wegsehen wenn Menschen drangsaliert werden. Jeder sollte seine Angst überwinden und eingreifen, auch wenn man dabei manchmal ein Risiko dabei eingehen sollte.
Manchmal muß? man eben zwischen den Zeilen lesen. Ich habe mir auf SpOn eben einen Artikel zum heutigen Energiegipfel durchgelesen, und da fallen mir doch zwei Sachen auf:1) Frau Merkel sagte zum Thema Ausstieg aus der Kernergie:"Zu dieser Koalitionsvereinbarung stehen wir."Aha, da gibt es also Koalitionsaussagen und Vereinbarungen zu denen man NICHT steht. Überrascht mich aber nicht wirklich.2) Die Kernergie habe allerdings international "eine eher zunehmende Bedeutung".Aber doch nicht etwa, weil sich damit viel leichter Geld verdienen lässt? Kernkraftwerke mit Ihrer äußerst komplexen Technik sind extraordinär teuer. Auf die Lebenszeit eines Kraftwerkes gerechnet, schneiden Kernkraftwerke trotz der immensen Kosten aber immer noch am Besten ab. Hier lässt sich insgesamt am Meisten Geld verdienen, vor allem, wenn die Laufzeiten eines Kraftwerkes nur lang genug sind. Fragt sich nur warum?Könnte es damit zu tun haben, das die Enrgieversorger die Folgekosten, sprich die Endlagerung des Atommülls nicht selbst bezahlen müssen? Schon gar nicht, weil auch heute immer noch niemand weiß, wohin mit dem Zeug? Und das, obwohl das erste kommerzielle Kernkraftwerk in Deutschland vor ziemlich genau vierzig (!!!) Jahren ans Netz ging. Hier baut man aus Gewinnsucht immer noch auf eine Technologie, mit deren Folgen man nach fast einem halben Jahrhundert Forschungsarbeit nicht umzugehen weiß Meines Erachtens gibt es zum Ausstieg aus der Kernergie keine Alternative. Neben der unbestrittenen Gefährlichkeit dieser Technik und den ungelösten Entsorgungsfragen des Radioaktiven Abfalls gibt es aber auch weitere Gründe, an diesem Ausstieg festzuhalten. Der durch den Ausstieg aus der Kernergie enstehende Innovationsdruck wird in Deutschland zur Zeit noch als künftige Versorgungsunsicherheit gesehen.Dabei bietet er der deutschen Forschung und der deutschen Industrie enorme Chancen. Hier gilt es sich, gefördert durch den entstandenen Druck, eine technologische Vormachtstellung zu erarbeiten, die sich in der Zukunft mehr als auszahlen wird. Wer sich auch nur am Rande z.B. mit Photovoltaik befasst, der wird früher oder später darüber stolpern, das Deutschland hier schon zu den führenden Nationen in der technischen Entwicklung gehört. Diese Fortschritte und Erfolge gilt es mit Hochdruck zu fördern um in Zukunft saubere Energie herzustellen, und der Welt zu zeigen das es auch anders geht. Und der Welt zu zeigen WIE es anders geht. Damit kann man Zukunft sichern. ökologisch und ökonomisch.Das ist die eigentliche Chance des Ausstieges aus der Kernergie.