Winterliche Wahrheit
Fast geschafft!
Gott, wie langsam diese ersten 51 Wochen des Jahres bis zum Weihnachtsurlaub immer vergehen!
— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) December 19, 2019
Fast geschafft!
Gott, wie langsam diese ersten 51 Wochen des Jahres bis zum Weihnachtsurlaub immer vergehen!
— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) December 19, 2019
Witz des Tages:
— extra3 (@extra3) November 28, 2019
Parlament mit zwei Sitzen, dessen Abgeordnete ständig zwischen Straßburg und Brüssel hin und her pendeln, ruft #Klimanotstand aus. #EUParlament
Es wird Zeit dass die @spdde für das kämpft, was in ihren Genen steckt: für einen radikalen Humanismus, für den Menschen, für die Entwicklung der Gemeinschaft und nicht der Wirtschaft.
— blogoli (@blogoli) November 10, 2019
Daher #eskabolation statt der neoliberalen #verscholzung .
In Deutschland hat es nie aufgehört dass es in der Bevölkerung antisemitische und rassistische Haltungen gab. Wir haben es uns allerdings irgendwie immer eingeredet das Thema wäre klein, dabei kann dieses Problem niemals klein sein.
Grundsätzlich nicht und für uns, mit unserer besonderen Geschichte ohnehin nicht.
Ohne hier Geschichtsunterricht betreiben zu wollen möchte ich dennoch eines festhalten. Der Nationalsozialismus und der Holocaust sind und bleiben das Sinnbild für Verrohung, Brutalität und Unmenschlichkeit schlechthin. Diese Ereignisse sind so unfassbar unmenschlich, so unfassbar grausam wie sie auch vermeidbar gewesen wären in einer aufgeklärten und denkenden Gesellschaft.
Das wir heute in einer Situation stehen, in der wir darum kämpfen müssen die Bedeutsamkeit des damaligen Geschehens für unsere heutige Gesellschaft wach zu halten ist für mich nur schwer nachzuvollziehen und kaum erträglich.
Da Bilder manchmal mehr sagen als Worte möchte ich denjenigen, die glauben wir könnten mit unserer Geschichte abschließen folgendes Bildgleichnis mit auf den Weg geben.
Die Nationalsozialisten sind keine abstrakte Gruppe. Das waren wir - die Deutschen!
Die Nationalsozialisten haben zwischen 5,6 und 6.3 Millionen Juden getötet.
Wenn man diese Toten aufeinanderlegen würde und für jeden dieser geschundenen Körper 20 Zentimeter aufrechnet, dann haben wir einen Leichenturm von 1.200 Kilometern aufgeschichtet.
1.200 Kilometer tote Körper, unvollendete Schicksale und Menschengeschichten.
Ein 1.200 Kilometer hoher Turm der aus der Vergangenheit noch immer gut sichtbar in unsere Zeit ragt und der mitsamt all der Schuld die mit ihm verbunden ist auch noch dann sichtbar sein wird, wenn wir uns weit in die Zukunft bewegt haben werden.
Diejenigen die nun Schluss machen wollen mit einem “Schuldkult”, die wollen sich nicht mehr umdrehen und nicht mehr nach hinten schauen. Sie wollen voranschreiten.
Aber sie werden orientierungslos umherirren, denn dieser Turm ist der Kompass, er ist die Landschaftsmarke unseres politischen Denkens die uns Orientierung gibt und uns vor Irrwegen schützt.
Es ist ein großes Missverständnis zu denken, wir wollten auf ewig dass die Menschen in unserem Land sich schuldig fühlen. Ich fühle mich nicht schuldig für die damaligen Geschehnisse.
Ich - und ein jeder von uns - sollte sich aber schuldig fühlen, wenn wir unsere Geschichte vergessen und wider besseres Wissen unseren moralischen Kompass in die Büsche werfen um letzten Endes auf alten Irrwegen zu wandeln.
Die GroKo hat den Termin zur Veröffentlichung Ihrer Halbzeitbilanz verschoben, in der Hoffnung mit einer Einigung in der Causa Grundrente den zweifelnden SPD-Anhängern noch ein Argument zu liefern, die GroKo doch noch irgendwie OK zu finden.
Also da habe ich ja schon mal gleich das erste Problem - die “GroKo” - die Beteiligten der Regierung können da meinetwegen Bilanzieren was sie wollen, die eigentliche Bilanz ziehen wir - die Genossinnen und Genossen an der Basis. Wir mögen zwar nicht in dem Maß gefragt werden wie wir uns das wünschen, denn es steht ja noch gar nicht fest, wer denn die “offizielle” Bilanz zieht und wer und wie die Schlüsse daraus gezogen werden, aber Eines steht dennoch fest:
Wir - die Genossinnen und Genossen an der Basis - wir - die Basis und das Fundament der SPD werden unsere Schlüsse daraus ziehen und der Impact auf die Partei wird gewaltig sein. Unabhängig davon wie es ausgehen wird.
Ich jedenfalls habe meine eigene Bilanz und die sieht nicht anders aus als bei der Abstimmung über die Regierungsbeteiligung der SPD. Ich war - und bin immer noch - gegen die große Koalition, weil sie unsere Land ungeachtet der Regierungsarbeit (ungeachtet der konkreten Gesetze) weiterhin spaltet, weil sie unsere Demokratie desavouiert, weil sie die Menschen immer weiter von der Politik wegtreibt.
Der Erfolg der Blauen ist nach wie vor der sichtbare und fühlbare Beweis für einen unübersehbaren Widerwillen, von einem grauen Brei regiert zu werden. Nichts und niemand gibt echte Orientierung, weil außer verbalen Beteuerungen, man hätte eine Haltung, niemand mehr eine Haltung hat.
Politischer Streit und politische Auseinandersetzung in der Sache, unterfüttert mit Grundhaltungen und echten, unverrückbaren Überzeugungen? Nicht existent außerhalb von Sprechblasen.
Im Personalwesen gibt es den Begriff der “inneren Kündigung”. Ein interessantes Konzept, welches beschreibt, wie sich Arbeitnehmer peu á peu aus ihren Unternehmen zurückziehen. Ich empfehle die Beschäftigung mit diesem Konzept und es wird niemanden verwundern, wie viele Ähnlichkeiten dieses Konzept mit der Haltung vieler Menschen in unserem Gemeinwesen hat. Das passiert, wenn Menschen ohne Einfluss bleiben, ohne Erfolge, ohne Fortkommen und stets fremdbestimmt für den Erfolg anderer arbeiten sollen.
Die Dauerinstitution GroKo hat sehr viele Menschen in Deutschland in die “innere Kündigung” getrieben und dafür gesorgt, dass sie sich entweder verabschieden aus dem politischen Diskurs oder nach Wegen suchen, wie sie selbst wieder wirksam und spürbar an politischen Entscheidungen sich beteiligen können.
Die große Koalition ist und bleibt in meinen Augen ein Totengräber des politischen Diskurses. Sie macht Haltung und Überzeugung zu netten Attributen als ob es darum ginge, auf einer Dating-Plattform mit kleinen Schwindeleien die erste Hürde zu einem Treffen zu nehmen. Aber wie in echten Beziehungen, wie im echten Leben . wenn jemand keinen Charakter hat, dann kann man sich nicht in ihn oder sie verlieben. Eine schöne Hülle mag eine Weile gefallen und zufrieden stellen. Für eine dauerhafte, fruchtbare und zukunftsfähige Beziehung brauch es da schon mehr.
Ich möchte gerne wieder eine Beziehung haben zu meiner SPD, ich möchte gerne wieder besser spüren, warum ich sie mehr mag als die anderen Parteien. Mit dieser Sehnsucht stehe ich vermutlich auf der selben Seite der Suchenden, auf der selben Seite wie viele CDUler, wie viele Wechselwähler, wie viele Grüne und wie alle, denen Haltung, Zuverlässigkeit und Aufrichtigkeit wirklich etwas bedeuten.