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Zufälliger Eintrag: Wochenende
< Winterliche Wahrheit | Was wenn … >

Gedankenschnippsel - 1

Sein eigenes Leben zu leben, sich nicht beirren zu lassen und stets dem Herzen zu folgen statt sich von Zwängen durch die Welt schieben zu lassen ist eine Wunschvorstellung. Man will uns glauben machen dass wir frei sind, frei sein könnten. Doch lassen wir uns nichts vormachen. Niemand , der nicht ganz alleine in der Welt ist kann jemals völlig frei sein. Vielleicht der Eremit, vielleicht der einsame Denker in seiner Kammer, vielleicht gelingt es uns als Illusion, wenn wir uns ganz einer Sache widmen, uns für diese eine Sache eine Zeitlang nicht beirren lassen, uns abkapseln und uns in eine zeitweilige Einsamkeit verabschieden. Eine produktive Einsamkeit, eine künstlerische, eine geistige Einsamkeit. Dann treten wir gleichsam aus uns heraus und kehren unser Innerstes nach Außen um es später dann, im Außen als unser Innerstes zu präsentieren. Aber geht das? Das Innere im Außen zu zeigen, es gar erklären zu wollen. Zu behaupten da wäre sie dann - die Freiheit?

Aber was wäre sie dann - diese Freiheit des Inneren im Außen? Sie wäre etwas, dass beschrieben werden will, erklärt werden soll, sie wäre keine Freiheit, es wäre nicht einmal mehr ein Inneres, das noch nur dann das Innerste sein kann, solange es - eben - Innen ist. Und doch liegt etwas Freiheit darin, nur eben nicht mehr die eigene.

Das Innere nach Außen gekehrt ist nicht mehr es selbst. Es ist etwas Neues, Ein Versuch, Und häufig ein Versuch, der einlädt, der Mut macht, den anregt und manchmal auch aufregt. Es ist etwas, dass die Welt reicher macht, weil es eben noch verschlossen und quasi nicht existent in der Welt nun als etwas Neues nach Außen tritt. Sichtbar wird, lesbar, hörbar, unfassbar, Und das selbst anfasst. In die Gedanken anderer eindringt, dort zum Inneren eines anderen wird. Wieder Innerstes wird. Neu eindringt. Ja - eindringt in das Innere, also auch sinnlich ist in einem Sinne der uns berührt, uns verändert, stärkt und schwächt.

Und da ist sie wieder - die Freiheit. Dann doch in uns drin um das Neue, das Eingedrungene in uns aufzunehmen und zu unserem zu machen. Zu unserem Innerste. Solange wir es da drin lassen, es aufnehmen, absorbieren, modellieren, in uns anpassen und uns an es anpassen, solange sind wir frei damit.

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