alter Blog, immer noch aktuell! Oder aktueller denn je?
Mahtma Ghandi, quasi Erfinder des zivilen Ungehorsams und damit Begründer der größten Demokratie der Welt, formulierte einst die sieben sozialen Sünden der Gesellschaft. Sein Ziel eines demokratischen Indiens wurde erreicht, die sieben Sünden leben aber fort:
Reichtum ohne Arbeit Genuss ohne Gewissen Erkenntnis ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien
Alleine das Lesen dieser Sozialen Sünden der Gesellschaft löst Betroffenheit bei mir aus, und das ohne mich weiter damit beschäftigt zu haben, daher wollte ich Euch diese nicht vorenthalten. Wenn ich mit verschiedene gesellschaftspolitische Diskussionen aus der jüngeren Vergangenheit vor Augen führe, entdecke ich mehr als nur Parallelen zu diesen sieben Punkten.
Hier findest Du den Weg zu Deinem Weihnachtsgeschenk. Vorausgesetzt, Du hast die erste Hürde geschafft und diesen Eintrag gefunden.
Am Ende des Eintrages findest Du einen Link. Folge diesem Link und mache Dich auf eine lange Nacht gefasst. Denn was Du dort vorfinden wirst, wird Dir den Atem verschlagen, die Luft rauben und Dich um den Verstand bringen. Es ist das mit Abstand Schwierigste, was Du in Deinem bisher ohnehin schon ereignisreichen Leben bewältigen musst. Vergiss die Ostereiersuche im Neubau. Vergiss die Aufregung um Reinhard Mey, als er uns an Andreas Geburtstag um Haaresbreite mit einem Ständchen beglückt hätte. Vergiss die besinnlichen Momente, als wir an Deiner Hochzeit Zigarre rauchten. Und vergiss die Nächte, die Du mit mir und meiner Frau in unserem Bett verbrachtest (schade das Heike zum Aufpassen auch dabei war ;-)
Das ist natürlich alles mit einer Aufgabe verbunden. Geschenke auspacken kann jeder. Geschenke einpacken auch. Wir beide gehen einen anderen Weg. Du erarbeitest Dir Dein Geschenk und ich schenke Dir dafür ein Geschenk. Ist doch ein super Deal. Und mindestens einer von und beiden hat Spaß dabei.
Also: folge dem Link und löse die Aufgabe.
Das Geschenk ist (fast) zum Greifen nahe, und zwar hier.
Bisher war ich nur Beobachter einer Diskussion, die mich noch nicht berührte. Das ist nun anders.
Ich bin mit Büchern aufgewachsen. Unzählige habe ich gelesen und unzählige habe ich vergessen. Ich habe geweint, gelacht, getrauert. Ich habe die ganze Bandbreite menschlicher Empfindungen erlebt in Geschichten aus aller Welt, von überall her, besonders aus der Phantasie. Und es gibt Bücher an deren Geruch ich mich noch erinnere. Weil sie neu waren oder ganz alt. Sie rochen nach Druckerschwärze, nach Papier, nach Fabrik oder nach fremden Menschen, aus deren Haushalten ich sie durch den Umweg über das Antiquariat empfing. Ich besitze Bücher, die unvergleichlich gut in der Hand liegen, Bücher die schwer und klobig sind, kleine Bücher und große Bücher. Leichte Bücher und schwere Bücher. Womit wir wieder bei den Geschichten wären.
Lesen hatte für mich von Anfang an etwas sinnliches. Schon als Kind konnte ich nicht nur "in Fremde Welten" eintauchen, ganz im Gegenteil. Diese Welten wurden zu meinen eigenen Welten. Ich machte mir die Geschichten zu eigen. Zu meinen Geschichten. Und ergänzte mein Leben um Erlebnisse, die ich sonst nicht hatte. Ich WAR in der Wüste und auf dem Mond, und kein Mensch kann mir das Gegenteil beweisen. Es war ausser mir niemand dabei.
In dieser sinnlichen Erfahrung einer Geschichte, so redete ich mir bis vor kurzem noch ein, spielte das gedruckte Buch eine wichtige Rolle. Die Freude und der Grad der sinnlichen Erfahrung dieses Buches sollten doch mit seiner Ausstattung, Gestaltung, mit seiner liebevollen Entstehungsgeschichte korrespondieren. Und in der Tat, oft habe ich dies erlebt. Andreas Thalmeyers "Wasserzeichen der Poesie" ist eines dieser Bücher. Herausgegeben von Hans Magnus Enzenberger und verlegt bei Franz Greno in Nördlingen ist ein Buch, bei dem Form UND Inhalt sich für mich zu einem wundervollen Gesamtwerk verschmelzen. Dieses Buch müsste der Beweis für all diejenigen sein, die dem gedruckten Buch das Wort reden und dem digitalisierten Buch, dem eBook seine Berechtigung klein reden.
Inzwischen bin ich, man mag es Zufall nennen, Besitzer eines Tablet-PCs geworden. Mit passender App durchaus tauglich als elektronisches Bücherregal. Als Buch. Als Medium, Geschichten zu transportieren. Ich wollte es gerne ausprobieren und habe mir eine passende App installiert und einige gemeinfreie Bücher besorgt. Im passenden Store, ziemlich weit oben auf der Liste der kostenlosen Bücher bin ich schnell fündig geworden und habe mir Bücher von Jules Verne heruntergeladen. Dem Testen des Leseerlebnisses stand nun nichts mehr im Wege. Es scheint mir unnötig mein Leseerlebnis in allen Details zu schildern. Nur so viel sei gesagt. Das Lesen eines Buches auf einem Lesegerät steht, vorausgesetzt die Geschichte ist gut, in nichts dem Lesen eines gedruckten Buches nach. Die Vorteile des Lesegerätes und die Vorteile des gedruckten Buches - dazu ist mit wenigen Mausklicks Alles zu finden. Ich bin ein neuer Freund der Lesegeräte und beabsichtige, mir ein solches anzuschaffen. Ich mag das unkomplizierte Kaufen. Die neuen Möglichkeiten, die gedruckte Bücher bisher nicht boten. Ich mag, das ich eine neue und zusätzliche Möglichkeit gefunden habe zu lesen. Mir neue Gelegenheiten zu schaffen. Mir die Freiheit zu gönnen zu lesen was ich will und nicht was ich gerade dabei habe.
Aber ich liebe das gedruckte Buch. Und daher wünsche ich mir beides. Und wie bisher wird es mir passieren, das ich ein Buch, das ich mir gliehen habe, besitzen möchte. Ich möchte es in meinem Regal sehen, in die Hand nehmen können. Dann werde ich es kaufen. Wenn es mir etwas bedeutet.
Ich möchte sehen was ich gelesen habe. Auch nachdem ich es gelesen habe. Ich brauche das gedruckte Buch, ich brauche mein Bücherregal. Es ist Teil von mir und sichtbarer und greifbarer Teil meines Selbstverständnisses. Etwas das ich anfassen und begreifen kann. Etwas das ich zeigen kann und durch das andere Menschen etwas über mich erfahren können. Aber der größere Teil meiner Persönlichkeit, das was mich ausmacht, das sind die Geschichten. Meine und andere. Und die finden eben im Kopf statt. Und wenn ich darüber rede. Wenn ich über mich erzähle. Analog.
Die Zukunft des Buches wird auf absehbare Zeit in beidem bestehen. Gedruckt und digital. Das Wesen eines Buches ist aber seine Geschichte. Sie entscheidet, ob das Buch gelesen wird oder nicht. Dazu muss Sie die Menschen berühren, im Herzen und im Kopf. Sie wird ihre Leser finden und sie wird weitererzählt und weiterempfohlen werden. Lediglich ob sie sichtbar überdauert, als gedrucktes Buch in den Regalen und Bibliotheken, das wage ich zu bezweifeln. Mehr denn je wird die Qualität und Bedeutung einer Geschichte nicht in der Anzahl verkaufter Exemplare ihren Ausdruck finden, sondern in der Bedeutung, die sie für ihre Leesr hat. In der Beständigkeit in der Zeit. Vielleicht wird das eines Tages die Revolution des digitalen Lesens sein. In der Zeit die Spreu vom Weizen zu trennen.
Ja was schenkt man denn seiner Frau zum Geburtstag? Immer wieder etwas Neues. Niemals etwas das man schon verschenkt hat. Und nach Möglichkeit auch nie etwas aus der gleichen Kategorie! Mit den Jahren wird das immer schwieriger. Das Budget ist begrenzt und manchmal lässt die Fantasie dich im Stich. Aber es gibt sie, die gute alte Inspiration. Beim sinnfreien herumsurfen im Internet zum Beispiel. Da fiel mir doch in einem Artikel das Krimihotel in Hillesheim in der Eifel vor die Füße. Jetzt wäre ich als Eifelaner ja nie auf die Idee gekommen ein geografisch so nahe gelegenes Ziel aufzusuchen. Aber die Neugier trieb mich auf deren Internetpräsenz. Und siehe da - ich war gefesselt. Kommt ja doch eher selten vor, das man sich eine Internetpräsenz von vorne bis hinten anschaut, was zugegebenermaßen oft auch gar nicht möglich wäre. Aber erstens war der Umfang nicht zu groß, und zweitens ist das ganze Projekt von vorne bis hinten durchdacht. Und nicht nur das, es wirkte auf mich überdies noch sehr sympathisch. Also habe ich mir für dieses Geschenk an meine Frau noch ein paar Unterstützer gesucht und im Dezember geht es ab in das Krimihotel. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen und was noch besser ist - ich bin wiedereinmal der Held meiner Frau. Sie hat sich so gefreut über dieses originelle Geschenk, da ist mir ewige Zuneigung schon sicher. Und ich habe ein gutes Gefühl, das wir dort ein wundervolles Wochenende verbringen werden. Ich werde auf jeden Fall darüber berichten.
Wer sich nun fragt, warum mich das Hotel so anspricht, dem möchte ich es nicht in eigenen Worten erklären, dem möchte ich empfehlen sich die Internetpräsenz im Netz selbst anzuschauen. Ich jedenfalls freue mich über eine kurze Anreise, die uns umso mehr Zeit an diesem Wochenende schenkt. Die Kinder machen Urlaub bei der Oma und die Eltern machen Krimiwochenende. Da bleibt nur zu hoffen, das nicht ausgerechnet die Nächte gruselig werden ;-)
Als kleiner Vorgeschmack hier ein erstes Bild eines der Zimmer: James Bond (unerlaubt kopiert, zu Werbezwecken aber sicherlich verzeihbar ;-) Kategorien: Unterwegs | 0 Kommentare