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Reibung erzeugt Wärme

Manchmal helfen ja Analogien um Dinge zu erklären und um sie verständlich zu machen.

Für viele Menschen ist Deutschland ein kaltes Land. Sie fühlen sich ausgeschlossen, stehen draußen vor der Tür und frieren.
Andere wiederum stehen quasi in der Tür und wissen, “noch ein kleiner Schubs”, dann stehen auch sie im Regen.
Und wieder andere sind einfach nur müde – auch dann friert man leicht.


Seit vielen Jahren, nein seit Jahrzehnten hören sie die immer gleiche Leier von der sozialen Gerechtigkeit, die endlich einmal an Stelle der Schere treten müsse. Jener unsäglichen, sich immer weiter öffnenden Schere.
Der Einkommens- und Vermögensschere.

Was ich damit beschreiben möchte?
Es ist kalt in Deutschland.
Wir frieren.

Aber dem gegenüber - ein Stillstand und ein #weiterso

Die Menschen haben eine Sehnsucht. Das sich endlich einmal etwas verändert. Das Versprechen gehalten werden und diese soziale Ausgrenzung und soziale Kälte weniger wird.

Und wie wir wissen – Reibung erzeugt Wärme!
Ist doch klar, dass von der SPD  erwartet wird sich zu reiben an der CDU.
Damit Reibung entsteht und am Ende Wärme herauskommt.

Kuscheln hilft nur wenigen – reiben, Wärme, besser noch Hitze erzeugen.
Macht unser Land wärmer und wohnlicher.

Also auf SPD – trau Dich – reib Dich!

#spdbpt18

Ich habe gestern den kompletten Live-Stream des SPD Parteitages angesehen, war also quasi vor Ort.
Eine großartige Errungenschaft – dieses Internet. Sich selbst eine Meinung bilden können, ohne vor Ort sein zu müssen (was auch gar nicht gegangen wäre).
Ungefiltert, echt!

Das Ergebnis ging anders aus als ich es mir gewünscht habe.
Ich bin aber nicht enttäuscht oder zornig. Es war ein fairer Wettstreit unterschiedlicher Ansichten, Analysen und Prognosen.
Politik ist keine Naturwissenschaft und lebt sehr viel mehr vom Blickwinkel als wir uns das bewusst machen.

Die Partei lebt.
Und wie!
Ich fand es inspirierend dabei zu sein, habe Argumente an mich herantragen lassen und manche kamen mir näher als ich dachte.
Mein Eindruck war – Spannend und Spannung bis zum Schluss und die Partei war gestern schon geeint:
Im Respekt zueinander, in der Sehnsucht nach Einigkeit und in der Suche nach dem Was und Wie.

Das wird es auch werden müssen:

Eine gemeinsame Suche nach dem Was und Wie.
Ich glaube die SPD muss sich inhaltlich reduzieren.
Clean up your life – Entrümpelung des Programms.
Klarer werden im Ziel, wobei das Ziel eine Utopie sein sollte.
Es sollte eine Sehnsucht wecken.
Und die Partei sollte sich auf die Suche machen nach Figuren, Personen, die diese Erzählung glaubwürdig weitertragen.
Vorne eine (oder mehrere) Gallions- und Integrationsfigur, dahinter dann die fleißigen Bienen mit Sachverstand.

Mir hat dieser Parteitag mehr Lust als Frust bereitet.
Und Lust auf “streiten”.
#vorwärts

Warum ich immer noch #NoGroKo bin

Am Sonntag wird auf dem Parteitag der SPD entschieden werden, ob das verhandelte Sondierungspapier als Grundlage für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen reichen wird. Die SPD interne Debatte darüber wird leidenschaftlich geführt und im Rahmen dieser Debatte wird im Prinzip der gesamte Zeitraum seit den Bundestagswahlen im letzten Jahr aufgearbeitet.

Das begrüße ich ausdrücklich und erlebe diese Debatte als lebendig, belebend und inspirierend. Dafür danke ich allen Mitgliedern der SPD und allen an der SPD Interessierten.
Diese Form und diese Intensität der politischen Debatte bräuchten wir eigentlich ständig und nicht nur als parteiinterne Veranstaltung, sondern als gesellschaftlichen Diskurs. Ich glaube, wir hätten dann keine Politikverdrossenheit in der Ausprägung und mit den Folgen, wir wir sie heute beobachten können.

Ich möchte hier nicht diese gesamte Diskussion Revue passieren lassen. Man kann dieser Diskussion und den unterschiedlichen Sichtweisen und den unterschiedlichen Analysen ja überall folgen. Die Argumente liegen alle auf dem Tisch und jeder kann, darf und soll daraus seine eigenen Schlüsse ziehen.

Ich möchte hier lediglich einen einzigen Aspekt betonen, der mir persönlich wichtig ist und den ich in den überwiegend auf Twitter geführten Debatten (denen ich folge) in den dort zur Verfügung stehenden Räumen nicht so ausführlich darstellen kann, wie es mir wichtig ist.

Meine Motivation, trotz aller berechtigten Pro-GroKo Argumente dennoch bei meiner #NoGroKo-Haltung zu bleiben ist anhand der Diskussionen bei Twitter leicht zu erahnen. Ich glaube schlicht, das es für die SPD und für Deutschland auf lange Sicht wichtiger ist, eine Sozialdemokratie zu erhalten, anstatt dieses Feld dem Niedergang zu überlassen.


Und das ist der Punkt:
Für mich ist #NoGroKo keine kurzfristige Reaktion auf ein Wahlergebnis. Keine Projektion af ein schlechteres Ergebnis bei der nächsten und der übernächsten Wahl. Für mich ist #NoGroKo eine langfristige, sehr viel weiter in die Zukunft weisende Haltung, aus der festen Überzeugung heraus, das die Grundwerte der Sozialdemokratie mit Ihrer etwas mäßigeren Vehemenz als bei der LinksPartei unabdingbar ist, um Gleichberechtigung, Chancengleichheit, Solidarität und - ja! - den christlichen Wert der Nächstenliebe und Fürsorge zu erhalten.
Ich bin überzeugt davon, dass der wirtschaftsgläubige, neoliberale Geist und die zunehmende Individualisierung unserer Gesellschaft keine kurz- oder mittelfristiges Problem sind, welches sich mit Kurskorrekturen und Beruhigungspillen irgendwann bändigen lässt.

Nein - ich glaube das es an der Zeit ist, dass es wieder zwei (oder auch mehr) ganz grundsätzliche Gemälde unserer Gesellschaft geben wird und das unser Bild, welches wir an den Horizont der Zukunft malen sollten, eine strahlende und verheißungsvolle Utopie sein muss. Wir müssen in ganz klaren Farben und deutlichen Pinselstrichen eine Welt entwerfen voller glücklicher Menschen, einer gesunden Natur und voller Liebe und Zuwendung zu allem was uns wichtig erscheint.

Diese Welt muss ein unwiderstehliches Werbeplakat für Solidarität und Nächstenliebe sein dass ein jeder denkt "da möchte ich einmal leben".

Sicher - wir alle wissen, dass es ein solches Ziel niemals kurz- oder mittelfristig erreicht werden kann. Wenn wir aber dieses Bild nicht malen und wenn die Farben nicht hell und der Pinselstrich nicht klar und deutlich ist, dann werden wir weiterhin im Nebel durch die Strassen der Realität irren.
So ein Leuchten im Hintergrund, welches uns auch im Nebel den Weg weist, so ein Leuchten könnten wir wieder erschaffen. Und das können nur wir.
Dazu müssen wir bei uns sein. Bei #NoGroKo bleiben und vielleicht auch der uns auferlegten, momentanen Verpflichtung nicht gerecht werden. Für unsere Zukunft und die Zukunft unseres Landes (und es weist über unser Land hinaus, es meint Europa und die Welt) braucht es die Sozialdemokratie.
Manchmal muß es einfach noch schlechter werden, bevor es besser werden kann.

Dafür: #NoGroKo - hier sehe ich das Licht

#NoGroKo

die absage war völlig klar
wir wollen nicht was einmal war
wir wollen neu und anders sein
soll unser land gerechter sein

doch die anderen - die hatten es verpennt
da meldet sich der präsident
zum wohl des landes – sagte er
und seine worte wogen schwer

in seeheim nahmen sie es dankend an
so kämen sie an pfründe ran
und dachten wieder naselang
die basis wird schon richtig bang

doch anders es wohl diesmal ist
denn mist bleibt mist bleibt mist bleibt mist
es kann wohl keiner übersehen
es wird nicht um uns menschen gehen

drum ist der widerstand so gross und stark
weil “weiter so” echt keiner mag
es ist genug und endlich wollen wir
das es um uns geht – um das wir

nicht mehr hinhalten, nicht mehr nur so tun
wir wollen nicht mehr geduldig tun
wir wollen endlich gerechtigkeit
und deutlich viel mehr menschlichkeit

wir wollen das es sich nun ändert
das sich etwas zum bessren wendet