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Lesetipp für Roland Koch

Das ist im Übrigen nur einer von vielen (Internet-) Zeitungsartikeln aus den letzten Tagen die dem Herrn Koch wohl entgangen sind. Ganz schön ermüdend, was da zur Zeit an poltischer Diskussion abläuft.
Ich hoffe und wünsche, das die Hessen dem Herrn Koch bei der Landtagswahl eine schallende Wahlohrfeige erteilen werden. Das könnte im Übrigen dazu beitragen, das sein Einfluss in der Bundespolitik ebenfalles einen erheblichen Dämpfer erfahren würde.

NETZEITUNG DEUTSCHLAND: Nur in Statistik mehr Jugendgewalt

Schmunzeln obwohl es traurig ist

In der andauernden Debatte um eine Verschärfung des Jugendstrafrechts stehen die Zeichen auf Wahlkampf. Inhaltlich hat die Debatte mir nichts zu bieten, sie geht an den eigentlichen Problemen völlig vorbei.
Wer z.B. im Falle des jugendlichen Schlägers aus der Münchner U-Bahn über Strafverschärfung redet hat wohl den Schuss nicht gehört! Dieser junge Mann ist zigfach Aktenkundig und vorbestraft und war, wenn ich die Meldungen der Presse richtig erinnere, zum Tatzeitpunkt auf Bewährung frei. Dämmert was?
Solange das bestehende Recht nicht ausgeschöpft und nicht konsequent umgesetzt wird, braucht man über Strafrechtsverschärfung nicht reden.
Das nur mal so als einer der Punkte, warum ich die Debatte für unsinnig halte.

Etwas positives hat die Debatte aber doch. Die Politiker entdecken eine neue Lust an gegenseitigen Charakterisierungen. Neuestes und gelungenes Beispiel hier.

Muss das wirklich so sein?

Als Vater zweier kleiner Jungs frage ich mich in letzter Zeit immer häufiger, ob Nachrichten wirklich so detailliert sein müssen, das man jede noch so grausame Kleinigkeit erwähnen muss?
Folgendes: Wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, läuft oft das Radio (obwohl: öfter laufen eigentlich die einschlägigen CDs für Kinder ;-)). So auch kürzlich. Als die Nachrichten kamen, hört man als Erwachsener da gerne zu, man möchte schließlich informiert sein. Dann die Nachrichten zum Thema Pakistan und dem tödlichen Anschlag auf Bhenazir Bhutto. Die Nachricht als solche ist Kindern schon schwer zu vermitteln. Warum bringen Menschen andere Menschen ums Leben? Damit aber nicht genug. Die Nachrichtenredaktion hielt es anscheinend für angemessen, den Tathergang dermaßen zu schildern, das man nicht ausließ die herumfliegenden, durch die Wucht der Bombendetonation abgerissenen Körperteile zu erwähnen.
Ich glaube so schnell habe ich noch nie den Ausschalter des Radios gedrückt. Gott sei Dank waren meine beide Jungs so in ein eigenes Gespräch vertieft, das sie das nicht mitbekamen.
Durch diesen Vorfall sensibilisiert, habe ich mir in letzter Zeit dann die Nachrichten im Radio etwas genauer, sprich mit Kinderohren angehört und bin zu dem Schluss gekommen, mir keine Radionachrichten mehr anzuhören, wenn meine Kinder dabei sind. Oft sind die Meldungen, wie z.B. über tote Kinder vor Babyklappen, verwahrloste Kinder, Bombenattentate und ähnliches schon grausam genug. Nur würde es für die stündlichen und halbstündlichen Nachrichten nicht ausreichen, den eigentlichen Vorfall zu melden? Könnte man die grausamen und eigentlich nicht informativen Details nicht weglassen? Diese Details haben meiner Ansicht nach eher etwas in einer Zeitung oder Zeitschrift zu suchen. Da kann ich es auch besser steuern, was meine Kinder mitbekommen und was nicht. Mir ist auf jeden Fall momentan das Hören von Radionachrichten verleidet, so lange meine Kinder es hören könnten.

Öl ins Feuer gießen

"Roland Koch steigert die Anzahl jugendlicher Krimineller mit Migrationshintergrund."
So könnte man es verstehen, wenn man den unten zitierten Artikel liest. Die besonders durch Roland Koch angefachte und zurecht stark kritisierte Debatte (oder hier) um "kriminelle ausländische jugendliche" treibt mir die Tränen in die Augen, wenn man, wie es eigentlich oberste Politikerpflicht sein sollte, genauer hinschaut. Der erwähnte und unten verlinkte Artikel auf tagesschau.de ist ein Beispiel dafür.

Werden nichtdeutsche Jugendliche häufiger kriminell? | tagesschau.de
Wirkt es sich positiv aus, wenn die Jugendlichen schon hier geboren sind?
Nein. Gerade die zweite und dritte Generation der Zuwanderer hat eine höhere Kriminalitätsbelastung. "Das Erlebnis fehlender Akzeptanz und Gleichbehandlung mit Deutschen wird als Diskriminierung erlebt und erzeugt Konflikthaltungen", heißt es im Sicherheitsbericht der Bundesregierung. 21 Prozent der rund 7,3 Millionen in Deutschland lebenden Ausländer sind übrigens hier geboren und 62 Prozent leben länger als zehn Jahre in der Bundesrepublik.


Danke Herr Koch, für die Verstärkung der "fehlenden Akzeptanz" von Ausländern, danke für den in meinen Augen rassistischen Thesenkatalog in der Bildzeitung, den Sie zu allem Überfluss auch noch fett auf der eigenen Homepage breittreten. Und besonderen Dank dafür, das Sie sich immer mehr als nicht wählbarer Politiker erweisen, den Hubertus Heil laut Netzeitung so beschreibt:
«Roland Koch ist kein schwarzer Sheriff, sondern ein prinzipienloser politischer Wiederholungstäter.»

Und damit "Selbstverständliches wieder Selbstverständliches wird" noch ein Wunsch von mir:
Die vorhergesagten Wahlverluste der CDU in Hessen mögen genauso groß sein, wie der Unfug den manche verzapfen!