Nicht, das zu dem Thema nicht schon ausführlich geschrieben und gebloggt worden wäre, aber meinen Senf muss ich nun doch noch dazu geben.
Kalter Wind hat gestern die Lesebriefe von Herrn Kocks und Herrn Jänschke aufgefriffen und dem was Kalter Wind ausführte, kann ich nur zustimmen, habe aber auch noch etwas zu ergänzen.
Sehr geehrter Herr Kocks, sehr geehrter Herr Jänschke,
mit großer Verwunderung, später aber doch mit großer Verärgerung habe ich Ihre Leserbriefe zum Fall des rasenden Herrn Rauens zur Kenntnis genommen. Es mag Sie Beide ehren, dem Herrn Rauen Ihre Symphathie bekunden zu wollen, aber sowohl in Inhalt als auch in der Form haben Sie sich kräftig vergriffen.
Herr Rauen ist gewählter Bundestagsabgeordneter. Er ist mitnichten eine Person wie Du und Ich. In seiner Funktion als gewählter Bundestagsabgeordneter und Volksvertreter sind an Ihn besondere Maßstäbe anzulegen, was eine außerordentliche Gesetzestreue und ein vorbildliches und moralisch einwandfreies Verhalten mit einbezieht. Das sind Maßstäbe, die an jede Person anzulegen sind, aber an Volksvertreter in besonderem Maße. Insofern ist Herr Rauen auch kein Mensch wie jeder andere!
Und was die besondere Beachtung moralischer Maßstäbe anbelangt, sehe ich auch einen Unterschied zwischen dem "gemeinen Volk" und den in der Öffentlichkeit stehenden Repräsentanten von Interessenverbänden, meine Herren. Ich würde mich an Ihrer Stelle hüten, sich mit dem Herrn Rauen in dieser Rasersache gemein zu machen. Sie begeben sich damit auf das Glatteis!
Sie bitten um Verständnis für Herrn Rauen, schreiben von Kavaliersdelikten, appellieren an den Autofahrer in uns, der auch schon mal zu schnell gefahren ist, und verharmlosen Herrn Rauens Verhalten.
Ich kann Ihre Leserbriefe nicht anders verstehen, als eine Anbiederung an einen Mann, dessen Aufmerksamkeit und Unterstützung Sie benötigen.
Herr Rauens Punktekonto zeigt, das er sich über alle Verkehrsregeln erhaben fühlt. Er ist eben nicht "nur mal" zu schnell gefahren. Er bricht notorisch Verkehrsregeln! Ich weiß nicht, warum hier eine Unschuldsvermutung in Vorleistung treten sollte, im Gegenteil! Ich teile die Befürchtung, das in diesem Fall zu milde mit dem Herrn Rauen verfahren werden wird. Meines Erachtens gibt es für solche notorischen Gesetzesbrecher (es sind nämlich nicht nur "Verkehrsregeln"!!!) nur eine Lösung: Führerschein weg!
Und eine Bemerkung noch am Rande: Ich persönlich habe meinen Führerschein seit zwanzig Jahren, bin Pendler und habe mir zeitweise meinen Lebensunterhalt als LKW-Fahrer verdient. Ich habe in diesen zwanzig Jahren als motorisierter Teilnehmer im Straßenverkehr bisher ein einziges Parkknöllchen bekommen (ich war zwei Minuten nach Ablauf der Parkuhr an meinem Wagen und die junge Dame im blauen Dress war zwar charmant, aber auch unnachgiebig!), ich bin noch nie geblitzt worden, habe keine Vorfahrt mißachtet, habe keine Stoppschilder überfahren, keine Ampel außer acht gelassen oder was auch immer getan, wofür man Punkte bekommt.
Im Gegenteil erlebe ich es täglich(!), das man ausgebremst, angehupt, geschnitten wird und als Verkehrbehinderung verspottet wird, wenn man sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrsregeln hält.
Sie entblöden sich beide nicht, der Mißachtung von Verkehrsregeln das Wort zu reden. Damit haben Sie in meinen Augen eines mit Herrn Rauen gemeinsam.
Sie sollten uns den Gefallen tun und der Teilnahme am Verkehr entsagen!