Von Flüchtlingen überrannt
Es stimmt. Ich muss es zugeben, obwohl ich mich lange gegen diese Vorstellung wehren wollte. Doch ich stelle nun fest:
Deutschland wird von Flüchtlingen überrannt.
Mit Ihrer fremden Art, angetrieben von all ihrem Unglück und der Suche nach einer neuen Heimat reißen sie die Grenzen nieder. Sie überströmen unsere Heimat und verändern unsere Gesellschaft. Sie bringen fremde Gedanken und fremde Kultur in unser Haus Deutschland und schämen sich nicht, jedes noch so gut gemeinte Gesprächsangebot auszuschlagen.
Lange schon werden die Rufe nach dem Schutz unseres Hab und Gutes überhört. Während die Einen sich abrackern, ihren Teil zum Wohlergehen unserer Gesellschaft leisten, kommen diese Flüchtlinge und machen sich breit in unserem Haus. Sie besetzen unsere Häuser und sie besetzen unsere Straßen. Sich richten sich ein in unserem System und untergraben es wo sie nur wollen. Ohne jede Gegenleistung zum Wohle unserer Demokratie. Ohne unser Grundgesetz und seine fundamentalsten Werte zu achten.
Die Würde des Menschen ist Ihnen das eigene Wohl. Die Gleichheit und Freiheit ist für Sie nur die Einbahnstraße zum Glück unter gleichgesinnten und keinesfalls ein universelles Gut, dass gerade dadurch besticht, bei sich selbst Abstriche zu machen, wenn es der Idee des Großen und des Ganzen dient. Denn das ist das Wesen des Gemeinwesens: Die Anerkennung des gemeinsamen Rechts zur Durchsetzung des gemeinsamen Nutzens. Quasi der Kompromiss der allen dient und allen gleiche Rechte und gleiche Freiheit und gleiches Wohlergehen garantiert.
Nein – diese Flüchtlinge achten das nicht. Sie schmarotzen sich durch unser System und verlassen dafür Familie und Freund. Und innerlich haben Sie ohnehin schon das eigene Land lange verlassen.
Sicher – sie haben Gründe. Sie haben die politische Heimat verloren und den sozialen Frieden. Es fallen stetig Bomben der Ungerechtigkeit auf ihre Häuser. Ihrer Regierungen haben ihnen den Glauben an ein besseres Leben genommen.
Aber trotzdem – einfach fliehen und nun unser Land kaputt machen?
Ja. Das tun sie. Wöchentlich, fast täglich reißen sie unsere Grenzen nieder und strapazieren uns auf das Unerträglichste.
Diese Flüchtlinge!
Von #Pegida und AfD und Co.
Sie sind schon längst geflohen aus der Realität und der vernünftigen Auseinandersetzung. Sie fliehen aus dem Diskurs und aus den einfachsten Formen der Intelligenz. Sie sind geflohen aus dem offenen und unvoreingenommenen Hineinschauens in die Welt und sind geflohen vor der eigenen Unfähigkeit, die Welt wie sie ist auch nur verstehen zu wollen. Sie sind geflohen in eine innere, einfachere Welt. Eine Welt, deren Grenzen wiederum unüberwindbar wirken. Nicht Worte und schon gar nicht Zugestehen können diese Menschen noch erreichen.
Die Versäumnisse einer neoliberalen Gesellschaft, die über Jahre und Jahrzehnte an den Grundpfeilern der Gemeinsamkeit und Gemeinschaftlichkeit gesägt hat, lassen sich jetzt nicht durch Worte und schon gar nicht durch Widerworte beheben.
Ja – wir müssen aufstehen und dagegenhalten gegen rechte Hetze.
Aber wir müssen auch aufstehen gegen Unmenschlichkeit und Ungleichbehandlung, gegen eine wirtschaftsgetriebene Spaltung unserer Gesellschaft, gegen ein Bildungssystem voller Ungleichheiten, gegen Lohnsysteme voller Ungerechtigkeiten, gegen Regierungen und Wirtschaften, welche Waffen und Unfrieden exportieren.
Und wir müssen einstehen für das, was uns angeblich so ernst sein soll: Für Freiheit. Gleichheit, Brüderlichkeit.
In einem solchen Land wäre jeder zuhause. Und niemand flieht.