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Einigkeit und Recht und Freiheit

Es sind schöne Worte, welche in unserer Nationalhymne erklingen. Und schöne Worte von Freiheit und Gleichheit, von Unverletzlichkeit und Würde, vom gemeinsamen Wohl und gleichen Rechten, welche unser Grundgesetz zieren. Es ist die Rede von universellen Rechten, von Menschenrechten und auch vom gemeinsamen Wohl als einer übergeordneten Richtschnur menschlichen und politischen Handelns.

Und es ist die Absenz dieser Begriffe und der damit verbundenen Gefühle, welche Menschen unzufrieden macht, sich unsicher fühlen lässt und Ängste entstehen lässt.

In einer Welt, die sich immer weiter dreht, in der alle Probleme gleich globaler Natur sind oder für global und alternativlos gehalten werden, ist das Positive, das Verbindende, das Wohltuende und Beschützende politischen Handelns kaum noch erlebbar und erst recht nicht fühlbar.

Politik richtet sich heute nach Sachzwängen, nach finanziellen Möglichkeiten, nach Rücksichtnahme auf politische und (vor Allem) wirtschaftliche Systeme aus. So erleben es die Menschen und fühlen sich abgehangen, ausgeliefert, verzweifelt oder auch wütend. Sie reagieren darauf unterschiedlich. Mit Schweigen. Mit “Nicht-Wählen”. Mit Zugänglichkeit für neue Argumente und Sichtweisen. Mit Protest oder Rückzug ins Private. Selten mit Aktion oder Engagement. Und wenn Sie sich engagieren, dann geraten sie nur allzu schnell in die Mühlen der Politik. Realismus und Kompromissbereitschaft. Wege der kleinen Schritte. Irrwege des Durchsetzbaren und Verhandelbaren. Auf der Strecke bleiben die Visionen, die Wahrheit und – der Mensch.

Das ist es nämlich, was fehlt. Die Rückbesinnung auf einfache und wahre Erkenntnisse. Fern jeglicher religiöser, politischer oder wirtschaftlicher Fragestellungen. Die Bewältigung der Komplexität gelingt anhand der Rückbesinnung auf die Einfachheit und Schlichtheit – nicht durch Rücksichtnahme auf die Megakomplexität einer multikulturellen und mulitreligiösen Globalität heutiger Gesellschaften und Wirtschaftssysteme. Der Schritt zurück birgt die Vision einer besseren Welt.

Die Menschenrechte und unser Grundgesetz weisen doch den Weg. Wir sollten es ernst nehmen und damit die Menschen ernst nehmen.

Meinen wir es doch einfach mal ernst mit Gleichheit. Dann schaffen wir Bildungsschranken ab, reden nie wieder über ungleiche Bezahlung und fragen nicht mehr nach Religion und Weltanschauung.

Meinen wir es doch einfach mal ernst mit Gemeinsamen Wohl. Dann zahlen wir alle in ein Rentensystem, schaffen ein Gesundheitssystem, das von allen getragen wird und in dem es sich verbietet, das es Profiteure gibt. Hier geht es nämlich in beiden Fällen um den Kern der Gemeinschaftlichkeit. Darum, das Jeder für Jeden da ist. Und hierzu kann und darf es keine Ausreden und keine Ausnahmen geben.

Stellen wir den einzelnen Menschen und das Denken an die Unverletzlichkeit der Würde eines jeden Menschen ins Zentrum unseres Denken und unseres Handelns. Nur das, was für jeden einzelnen Gut und Tragbar ist darf Ziel politischer Entscheidungen sein. Der Spielraum für Individualität, Freiheit und Erfolg des “anderen” Einzelnen wird dadurch nicht eingeschränkt, es ändern sich lediglich die Spielregeln.

Lassen wir uns nicht mehr beeindrucken von angeblichen Alternativlosigkeiten sondern verstehen wir sie als Aufforderung Besser, Gerechter, Kreativer und Vorbildlicher zu sein als andere. Lasst uns nicht Wege suchen, auf denen wir durch das Dickicht laufen. Lasst uns aus dem Dickicht treten und unter der Sonne wandeln.

Ich möchte in einem Land leben, in dem man auf die klugen Köpfe wieder hört. In dem es Visionen gibt die keinen Kotau vor angeblichen Realitäten machen. Ich möchte Parteien erleben, die klare, unverrückbare und unverhandelbare Grundsätze ihr eigen nennen. In denen es unverrückbare Richtlinien und Orientierungen gibt an denen man sich messen lässt.

Ich möchte in einem Land leben, in dem jegliches Handeln von Politik und Wirtschaft daran gemessen wird, ob es etwas Gutes für einen Jeden bewirkt. Ob es gemessen am Wohl der Menschen einen Fortschritt birgt und klüger und besser ist als etwas, dass vorher da war.

Das ist meine Vision – dass Menschen mit Visionen Gehör finden. Visionen die sich messen lassen und den Menschenrechten und an den Maßstäben des Grundgesetzes. Und an Einigkeit und Recht und Freiheit für einen Jeden.

Und täglich grüßt das Murmeltier

Eigentlich ermüdend.

Und traurig.

Das es immer noch aktuell ist und es keine Aussicht auf Besserung gibt.

Daher noch einmal die Wiederholung (von der Wiederholung). Original aus den 90ern, 2006 das erste mal im (damaligen) Blog:

 

So soll Deutschland sein?

Veröffentlicht am 24.04.2006

Im Fernsehen gesehen, in der Zeitung gelesen. Wie geht Deutschland mit Flüchtlingen um, die in Ihren Heimatländern verfolgt werden? Gern genommen sind Sammelstellen wie z.B. ausgediente Kasernen, in denen die Flüchtlinge erstmal “gesammelt” werden. In der Hoffnung, sie gleich wieder abschieben zu können?
Mich hat ein entsprechender Fernsehbericht aus einem Sammellager in Berlin seinerzeit zu folgenden Zeilen verleitet:

So soll Deutschland sein?

Von zu Hause fortgetrieben
ist ihm Deutschland nur geblieben.
Doch in dem gelobten Land,
den Flüchtling neuer Terror fand.
Hinter Mauern hinter Draht,
ganz weit draußen vor der Stadt,
weit hinter Beton verborgen
werden Gesetze ihn entsorgen.
Doch eins soll Deutschland ihm nie sein,
erhoffte Flucht vor Not und Pein!

Für einen guten Zweck

So!!!

dilettantissimo


Wer dieses "wunderschöne" und wahrhaft dilettantische Werk sein Eigen nennen möchte, hat nun die Gelegenheit dazu.

Es ist wirklich laienhaft gemalt und erhebt handwerklich keinerlei Anspruch auf künstlerisches Können. Ich habe es einfach so aus der Lust heraus und um mich zu entspannen angefertigt und es ist, trotz seiner Einfachheit dennoch schön, weil es warme und ruhige Farben hat.


Für einen Hausflur z.B. könnte es eine kleine Zierde sein, am Besten irgendwo in der Nähe eines Fensters, wo die Abendsonne drauf scheint. Dann leuchtet es recht schön.


Dieses Bild mit den Maßen ca. 58cm x 58cm könnte bald das Eure sein.
Es handelt sich um Acryl auf Leinwand und ist mit leicht glänzendem Firnis überzogen, der den Farben erst die rechte Leuchtkraft gibt.


Ihr habt die Möglichkeit das Bild zu ersteigern und das für einen guten Zweck.
Der Erlös geht an die Villa Kunterbunt in Trier. Was es damit auf sich hat, könnt Ihr auf der Seite der Einrichtung nachlesen unter:


http://www.villa-kunterbunt-trier.de/

Die Aktion läuft bis zum 23.12. um 12 Uhr Mittags.

Eure Gebote sendet Ihr an die Emailadresse blogoli(at)blogoli.de


Dieses Bild wird niemals mehr Wert sein, als es Euch wert ist, abgesehen davon, dass es vielleicht ein wenig für leuchtende Kinderaugen sorgen kann.

Henne oder Ei

Die Frage, wer zuerst da war, die Henne oder das Ei, lässt sich auf beliebig viele Themen ausweiten.
Heute habe ich wieder einmal einen Beitrag gelesen, der in Punkto Fleischkonsum in ganz typischer Weise den sogenannten “Verbraucher” in die Pflicht nehmen wollte und wieder einmal – das geht mir bei diesem Thema ganz oft so – ging mir das ganz gehörig gegen den Strich!
Warum das so ist – möchte ich mal ganz gerne erklären:

In den Wirtschaftswissenschaften wird das Bild des “wirtschaftlich handelnden Wesens” propagiert. Gemeint sind in erster Linie zunächst einmal die Wirtschaftsakteure, die, um ihren Erfolg zu maximieren, allerhand Dinge unternehmen (und unterlassen) um möglichst gute Produkte anzubieten, welche dann dementsprechend nachgefragt werden von ebenfalls wirtschaftlich optimiert denkenden Verbrauchern. Und diese wollen, ebenso wie die Unternehmer oder Anbieter, das Beste aus ihrem Geld machen.

In Bezug auf die Fleischproduktion bedeutet das:
Irgendwann war einmal ein Fleischproduzent in der Lage, seine Produkte durch optimiertes Handeln günstiger anzubieten, als seine Wettbewerber. Der ebenfalls wirtschaftlich denkende Verbraucher tat, was von ihm erwartet wurde: er fragte diese Produkte nach und der Anbieter hatte Erfolg: zu Lasten seiner Wettbewerber.

Diese nun – nicht weniger schlau als dieser erste Preisbrecher, zogen nach, optimierten auch ihren Einkauf, ihre Viehzucht etc. und konnten ebenfalls ihre Produkte nun günstiger anbieten.

Der”Verbraucher”, ein wirtschaftlich handelndes Wesen und nicht blöd – zog nach und am Ende war die Preisspirale eröffnet.

So weit alles fein und auch heute noch bestens zu beobachten. Den wirklichen Preis – und das merken wir heute – zahlt die Umwelt, zahlen die Tiere und zahlen wir, so wir denn gefühlsmäßig einigermaßen richtig ticken mit unserem Gewissen. Nur mit dem Geldbeutel, da zahlen wir es nicht, denn wir sind ja wirtschaftlich handelnde Wesen.

Im Prinzip ist damit eigentlich das meiste gesagt und ich stelle einfach mal die Frage:
Warum sollte – zum Teufel noch mal – dieser anonyme “Verbraucher”, denn sein Verhalten verändern? Hier handelt es sich um eine nahezu unendlich große Menge an Menschen, die dazu “erzogen” wurden, wirtschaftlich optimiert zu denken und das beste aus ihrem (oftmals sehr eingeschränkten) Einkommen zu machen.
Und warum sollten die zahlenmäßig wenigen Anbieter, welche auch noch viel unmittelbarer Verantwortung tragen, nicht auch mehr Verantwortung dafür übernehmen, das sich die Zustände und Umstände wieder ändern???

Nach den Gesetzen der Wirtschaft würde das dann so funktionieren, dass entweder durch ein Übereinkommen, oder aber durch eine Regulierung, unethische Verhaltensweisen schlicht abgestellt werden. Fleisch würde dadurch einen anderen Preis haben und der (angeblich übermäßige) Konsum sich selbst regulieren. Am Ende stünde dann vielleicht der Umstand, dass die Menschen, wenn sie es sich ohnehin nur selten leisten können, Fleisch anhand der Qualität auswählen (und anhand der Produktionsumstände).
Am erfolgreichsten würde dann derjenige verkaufen, der die beste Qualität bietet und nicht zwangläufig derjenige, der den billigsten Preis bietet.

Ein Weg wäre also der, dass zum Beispiel die Bauern, welche von der Natur leben, diese wieder angemessen achten und sich nicht mehr aus wirtschaftlichen Zwängen dem Druck der Wiederverkäufer beugen.
Das dies auch heute schon funktionieren kann, zeigen diverse Modellhöfe, die über Direktvermarktung recht gut von ihren eigenen Erzeugnissen leben können.

Vielleicht schließt sich der Ein oder Andere ja mal gedanklich diesem Perspektivwechsel an. Ich jedenfalls kann es nicht mehr hören, dass man genau von denen, welche aufgrund ihrer geringen Einkommen am dringendsten auf optimiertes Handeln angewiesen sind auch noch verlangt, dass ausgerechnet sie die Welt retten sollen.