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Regionaler Energieabgleich in der #EnergieRegionEifelkreis

Die Erzeugung regenerativer Energie schreitet - wenn auch langsam - weiter voran. Zwar gibt es inzwischen einige Hürden beim Ausbau von Windkraft und bei Solaranlagen, dennoch steigt der Anteil erneuerbarer Energien.
Zu diesem Thema gibt es so viel zu schreiben, dass man mitunter gar nicht weiß, wo man anfangen soll.
 
Ein wesentlicher Punkt ist aber die Steuerung der Netze und die Steuerung des Energieverbrauchs und in diesem Zusammenhang auch die Suche nach Möglichkeiten, regenerative Enenergie - insbesondere Strom zu speichern. Denn obwohl immer mehr Solar- und Windkraftstrom erzeugt werden (können), benötigen wir weiterhin Strom aus konventionellen Kraftwerken und importieren diesen zum Teil nach wie vor zum Beispiel aus Atomkraftwerken aus Frankreich. 
Einer der Hauptgründe dafür ist die schlichte Tatsache, dass Stromerzeugung und Stromverbrauch nicht immer gleichzeitig stattfinden und dadurch zum Erhalt der Netzstabilität und der Steuerbarkeit der Netze die Verwendung von Strom aus stets verfügbaren Stromquellen notwendig ist. Denn allen regenerativen Stromquelen außer der Wasserkraft ist es gemein, dass Sie eben nur dann Strom erzeugen, wenn Wind geht oder die Sonne scheint.
Dadurch kommt es häufig zu Situationen, in denen zwar Wind geht, dennoch aber die Windkrafträder abgeschaltet bleiben um die Netzstabilität zu gewährleisten.
 
Hier kommt der sogenannte regionale Energieabgleich ins Spiel, der neben den Speichermöglichkeiten von Strom eine wesentliche Rolle sowohl für die bessere Verwendung von regenerativer Energie eine Rolle spielt, als auch die Verwendung von regenerativer Energie mit der Stabilität der Netze besser in Einklang bringt.

Im Grunde meint der regionale Energieabgleich dies:
Erzeugung von Strom und die Verwendung von Strom werden in einer abgegrenzten Region aufeinander abgestimmt. Und zwar in der Form, dass immer dann, wenn ein großes Angebot von Wind- und Sonnenstrom besteht, große Verbracuher diesen Strom abnehmen. Dadurch kann dieser Strom dann eingespeist werden ohne das Netz zusätzlich zu belasten und Windräder können laufen und müssen nicht abgeschaltet werden. In Summe führt der regionale Energieabgleich dann zu einem mehr an regenerativem Strom der tatsächlich erzeugt und verwendet wird.
 
Ein Beispiel:
In der Wasserversorgung werden bisher die Hochbehälter zur Zwischenspeicherung des Wasser meist in der Nacht gefüllt. In früheren Zeiten war das in mehrerer Hinsicht sinnvoll. Denn dieser nächtliche Stromverbrauch sorgte für eine gleichmäßigere Auslastung der Kraftwerke, für eine Entlastung der Netze und war zudem auch noch günstiger. Ebenso werden auch heute noch Nachtspeicherheizungen (der Name sagt es) in der Nacht mit Energie "betankt".
Durch einen regionalen Energieabgleich sollen in der Zukunft in regionalen Netzen nun Stromverbrauch und Erzeugung in Echtzeit miteinander verknüpft werden. Mit der Einführung von intelligenten Zählern an den Verbrauchsstellen, durch eine technische Vernetzung von Verbrauchsanlagen mit den Stromnetzen soll es möglich werden, einen Stromverbraucher dann einzuschalten, wenn ein großes oder gar ein Überangebot von regenerativem Strom vorhanden ist.
Also die Sonne scheint, der Wind weht, es steht mehr Strom zur Verfügung und wir sorgen nun dafür, dass in exakt diesem Moment die Pumpen der Hochbehälter diese mit Wasser füllen und Heizungen auch am Tage aufgeladen werden.
 
Für diese Form der Netzsteuerung ist eine Menge Technik notwendig und eine Verbindung der Netze, der Erzeugungsanlagen und der Verbrauchsstellen durch Schnittstellen wie das Internet und Mobilfunk. Und weil das so komplex ist, soll es eben auf regionaler Ebene geschehen, mit einem weiteren, positiven Effekt. Erstens bleibt die Aufgabe auf regionaler Ebene eben doch irgendwie überschaubar und zweitens entlastet die regionale Steuerung die Netze dadurch, dass der Strom nicht über weite Strecken transportiert werden muss, sondern die Erzeugung und der Verbrauch in direktem regionalen Zusammenhang gesteuert werden. Noch dazu ist dies effektiver, da beim Transport von Strom in den Leitungen Energie verloren geht, wobei dieser Energieverlust mit der Länge der Transportstrecke dann immer weiter zunimmt.
 
In Summe ist der regionale Energieabgleich effektiver, sorgt für eine höhere Auslastung der regenerativen Erzeugungsanlagen, entlastet das Stromnetz und ist ergo in Summe ein großer Schritt in Richtung Umweltschutz, da gleichzeitig immer weniger Strom in konventionellen Kraftwerken hergestellt werden muss.
Damit ist diese Form der Steuerung genauso wichtig wie die Entwicklung von Speichermöglichkeiten für Strom.
Ein sehr gutes Beispiel übrigens für den Ausbau einer Region in Richtung des regionalen Energieabgleiches findet man in der Eifel ganz im Westen des Landes im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Als Vorreiter dieser Idee baut man dort eine große Verbundtrasse für Wasser, Gas, Strom und Datenverkehr, die als zentrale Versorgungsader verschiedene Netz verbindet, die Möglichkeit zur Steuerung von Erzeugung und Verbrauch eröffnet und ganz nebenbei auch noch weiteren Technologien, wie zum Beispiel der Erzeugung von Wasserstoff, den Weg ebnen kann.
 
Wenn wir also wollen, wenn wir neue Technologien einsetzen, dann steht einem weiteren Abbau von konventionellen Kraftwerken trotz eines steigenden Stromverbrauches insgesamt nichts im Wege. Allerdings müssen wir mehr investieren in Ideen wie diesen regionalen Energieabgleich, in Speichermöglichkeiten wie Pumpspeicherkraftwerke, aber auch in eine effizientere Technik. Am Ende können und werden wir fossile Energieträger überflüssig machen, auch wenn es bis dahin noch viel zu tun gibt.

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