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Eine Fußnote zur Fußnotendebatte

 *Ausführlich und ausufernd wird die Causa Guttenberg diskutiert und allenthalben fragt man sich:

"Wie kann das sein, das die Beliebtheitswerte steigen, obschon der Gaukler überführt ist?"

Einen kleinen Erklärungsbeitrag liefert vielleicht der Begriff der Fußnote. Wer kennt ihn nicht, den Spruch von "der Fußnote der Geschichte". Was uns sagen möchte: Nicht wichtig! Im Moment stark übertrieben aber nicht überlebensfähig in der Wahrnehmung. Und schon gar nicht von Dauer. Eine Fußnote eben.

Doch in der akademischen Auseinandersetzung ist die Fußnote oftmals das essentielle. Nicht wegen des korrekten Zitierens. Sondern wegen des ausborgens von Kompetenz und Integrität. Sie soll unangreifbar machen, da der Gedanke eben nicht selbst ausgedacht wurde. Sondern bereits einmal gedacht und damit Tatsache ist. Und unwiderlegbar.

Und so ganz anders der Sinn im alltäglichen Sprachgebrauch. Die Fußnote ist eben der Beweis, das es nicht wichtig ist. Nicht erwähnenswert. Weniger als eine Randnotiz, die wenigstens noch auf Augenhöhe steht. Und nicht unten drunter, häufig noch getrennt durch eine Linie. Abgesondert vom Text, jenseits der Demarkationslinie.

Und wie geschickt nun ind der Causa Guttenberg, die Debatte als Fußnotendebatte zu geißeln. Sie unter die Linie zu verbannen. Unter die Gürtellinie, wie die Unterstützer des Freiherrn rufen. Und so wird die Verfehlung, die eben nicht in der Fußnote besteht, sondern im unrechtmäßigen Gebrauch fremden geistigen Eigentums, degradiert, verharmlost und gleichsam aufgelöst. Der geistige Diebstahl verkehrt sich zur Anklage gegen die Entdecker. Hetzjagd! Kampagne!

So wird bagatellisiert. Und der Gegenstand der Betrachtung gerät zunehmend in den Hintergrund, wird zur Fußnote, nicht einmal zur Randnotiz.

Worum ging es gleich nochmal?

Um Antwort wird gebeten.

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Kommentare

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JanBob am :

Der Luftschlag in Kundus war erst "angemessen" (Zitat KTzG), und als es knapp wurde, war er doch "unangemessen" (KTzG). Kurzerhand feuert zu Guttenberg den Generalinspekteur. Im Todesfall auf der Gorch Fock wollte zu Guttenberg erst "schonungslose Aufklärung" und dann Konsequenzen. Und als es knapp wurde, feuerte er kurzerhand den Kommandeur - ohne Aufklärung. Am Freitag sagt zu Guttenberg, er werde den Doktortitel bis zur Prüfung nicht tragen, danach aber wieder. Und als es knapp wurde, feuert er kurzerhand seinen Titel - ohne die Prüfung abzuwarten. Da steckt System dahinter. Noch kontroverser wird die Debatte um die Fußnoten, wenn man sieht, was für ein Schicksal die 2. Reihe der Union beim Betrugsversuch erfährt: http://taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/gestern-kasper-heute-guttenberg/ Ich hoffe ja noch auf "das Trüffelschwein des Journalismus" (Zitat Plasberg), auf Hans Leyendecker, der am Mittwoch bei hartaberfair auf Plasbergs Frage, ob er mehr Informationen über einen vermuteten Ghostwriter habe, erst zögerte, dann mit einem verschmitzten "Nööö." antwortete. Sollte dieser Ghostwriter auftauchen, kann KT einpacken. Wenn nicht, wird es wohl leider in Selbstherrlichkeit verweilen.

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