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Der Mensch im Mittelpunkt

Eines der Dinge, die mich an der aktuellen Weltlage am meisten aufregen, ist, dass das Schicksal des Einzelnen so wenig beachtet und gewürdigt wird. Gerade diejenigen, die am lautesten schimpfen über die sogenannte “Flüchtlingskrise” vergessen einfach, dass es immer nur um den einzelnen Menschen geht. Um die Familien und ganz besonders um die Kinder.

Unerträglich. Da fliehen Menschen in Richtung einer scheinbar besseren Welt und scheuen kein Risiko. Weil es ihnen das Risiko wert scheint.
Das sind Entscheidungen, die Respekt verdienen und keine Verachtung.
Und wie tragisch muss es sein, den Weg in eine bessere Welt so teuer zu bezahlen wie zum Beispiel durch den Verlust eines Kindes.

 

Near East relief the mother and children in syria


Dieses Foto aus dem Jahr 1915 zeigt, wie wenig unsere Welt gelernt hat. Das gleiche Foto könnte heute immer noch entstehen und tut es wohl auch vielfach ohne das wir es sehen. Würden wir doch den Schmerz und die Trauer dieser Menschen ernst nehmen, es sähe wohl besser aus in dieser Welt.

Die Welt dreht sich weiter

Heute hast Du Geburtstag.

Doch Du bist nicht mehr bei uns und wirst es nie wieder sein.

Du fehlst uns.

Das wird nun immer so sein.

Aber die Welt dreht sich weiter und weiter und weiter.

Und dann bist Du doch da.

In so vielen Gedanken und Gefühlen und Erinnerungen.

Und doch da.

So ganz zum Anfassen und riechen.

Wenn Deine kleinen Menschen uns besuchen und Dein Mann.

Wenn ihr Leben weitergeht und wenn sie lachen und laufen und springen und stehen.

Dann hättest Du Deine wahre Freude daran.

Das alles weitergeht.

Sich weiterdreht.

Und immer noch mit Dir.

Die Welt dreht sich weiter.

Und weiter.

Kurzurlaub an der Mosel

Urlaub ist ja nicht unbedingt eine Frage der Entfernung. Und “kein Urlaub” ist im Zweifelsfall sicher die schlechtere Idee.
Was tut man also, wenn eigentlich keine Zeit ist die Herbstferien für einen Urlaub mit der Familie zu nutzen?
Man entscheidet sich ganz spontan dafür, wenigsten doch ein Wochenende außer Haus zu verbringen. Die Zeit an einem Wochenende ist begrenzt und sollte man diese dann auf der Straße verbringen oder vielleicht etwas in der Nähe suchen?

Wir haben uns für letzteres entschieden, weil es uns einfach wichtig war Ruhe zu finden, einmal zu Hause rauszukommen und möglichst viel Zeit miteinander zu verbringen.
Und wir leben nun mal in einer Ferienregion, vielmehr umzingelt von Ferienregionen, die allesamt mit Natur und landschaftlicher Schönheit bestechen. Mitunter übersieht man ja das Gute, das doch so nahe liegt und so haben wir uns aufgrund einer Internetrecherche einfach für die schönste Ferienwohnung entschieden. Und die lag halt in Piesport.

Jetzt sind wir da, haben wunderschönes Herbstwetter, hier ist es herrlich ruhig, es gibt den guten Moselwein und wir wohnen in einem wunderschön und geschmackvoll renovierten winzigen Winzerhäuschen.

Leute – es ist wunderschön hier und bietet genau das was wir suchen: Ruhe und Erholung.

Ein Blick in das Wohnzimmer im ersten OG mit Schieferwand und uralten Balken:

Diese kleine Haus jedenfalls ist so schön, dass wir es nur weiterempfehlen können und ich könnte mir sogar vorstellen hier noch einmal ein Wochenende zu verbringen, dann vielleicht nur mit meiner Frau.

Von Flüchtlingen überrannt

Es stimmt. Ich muss es zugeben, obwohl ich mich lange gegen diese Vorstellung wehren wollte. Doch ich stelle nun fest:

Deutschland wird von Flüchtlingen überrannt.

Mit Ihrer fremden Art, angetrieben von all ihrem Unglück und der Suche nach einer neuen Heimat reißen sie die Grenzen nieder. Sie überströmen unsere Heimat und verändern unsere Gesellschaft. Sie bringen fremde Gedanken und fremde Kultur in unser Haus Deutschland und schämen sich nicht, jedes noch so gut gemeinte Gesprächsangebot auszuschlagen.
Lange schon werden die Rufe nach dem Schutz unseres Hab und Gutes überhört. Während die Einen sich abrackern, ihren Teil zum Wohlergehen unserer Gesellschaft leisten, kommen diese Flüchtlinge und machen sich breit in unserem Haus. Sie besetzen unsere Häuser und sie besetzen unsere Straßen. Sich richten sich ein in unserem System und untergraben es wo sie nur wollen. Ohne jede Gegenleistung zum Wohle unserer Demokratie. Ohne unser Grundgesetz und seine fundamentalsten Werte zu achten.

Die Würde des Menschen ist Ihnen das eigene Wohl. Die Gleichheit und Freiheit ist für Sie nur die Einbahnstraße zum Glück unter gleichgesinnten und keinesfalls ein universelles Gut, dass gerade dadurch besticht, bei sich selbst Abstriche zu machen, wenn es der Idee des Großen und des Ganzen dient. Denn das ist das Wesen des Gemeinwesens: Die Anerkennung des gemeinsamen Rechts zur Durchsetzung des gemeinsamen Nutzens. Quasi der Kompromiss der allen dient und allen gleiche Rechte und gleiche Freiheit und gleiches Wohlergehen garantiert.

Nein – diese Flüchtlinge achten das nicht. Sie schmarotzen sich durch unser System und verlassen dafür Familie und Freund. Und innerlich haben Sie ohnehin schon das eigene Land lange verlassen.

Sicher – sie haben Gründe. Sie haben die politische Heimat verloren und den sozialen Frieden. Es fallen stetig Bomben der Ungerechtigkeit auf ihre Häuser. Ihrer Regierungen haben ihnen den Glauben an ein besseres Leben genommen.

Aber trotzdem – einfach fliehen und nun unser Land kaputt machen?

Ja. Das tun sie. Wöchentlich, fast täglich reißen sie unsere Grenzen nieder und strapazieren uns auf das Unerträglichste.

Diese Flüchtlinge!

Von #Pegida und AfD und Co.
Sie sind schon längst geflohen aus der Realität und der vernünftigen Auseinandersetzung. Sie fliehen aus dem Diskurs und aus den einfachsten Formen der Intelligenz. Sie sind geflohen aus dem offenen und unvoreingenommenen Hineinschauens in die Welt und sind geflohen vor der eigenen Unfähigkeit, die Welt wie sie ist auch nur verstehen zu wollen. Sie sind geflohen in eine innere, einfachere Welt. Eine Welt, deren Grenzen wiederum unüberwindbar wirken. Nicht Worte und schon gar nicht Zugestehen können diese Menschen noch erreichen.

Die Versäumnisse einer neoliberalen Gesellschaft, die über Jahre und Jahrzehnte an den Grundpfeilern der Gemeinsamkeit und Gemeinschaftlichkeit gesägt hat, lassen sich jetzt nicht durch Worte und schon gar nicht durch Widerworte beheben.
Ja – wir müssen aufstehen und dagegenhalten gegen rechte Hetze.

Aber wir müssen auch aufstehen gegen Unmenschlichkeit und Ungleichbehandlung, gegen eine wirtschaftsgetriebene Spaltung unserer Gesellschaft, gegen ein Bildungssystem voller Ungleichheiten, gegen Lohnsysteme voller Ungerechtigkeiten, gegen Regierungen und Wirtschaften, welche Waffen und Unfrieden exportieren.

Und wir müssen einstehen für das, was uns angeblich so ernst sein soll: Für Freiheit. Gleichheit, Brüderlichkeit.

In einem solchen Land wäre jeder zuhause. Und niemand flieht.

In der Blüte

Ein Foto für all jene, die jemanden vermissen
- weil er nicht mehr da ist
- weil er weit weg ist
- weil man nicht so nahe beieinander ist wie man es möchte