Skip to content

Die Netzeitung ...

... gehört eigentlich zu meinen bevorzugten Informationsmedien für den schnellen Überblick. Bisher hatte ich hier auch wenig zu mäkeln. In letzter Zeit beschleicht mich aber zunehmend das Gefühl, das hier immer oberflächlicher und vor Allem mit zunehmender Effekthascherei gearbeitet wird.
Als Beispiel hierfür seien kurz zwei Schlagzeilen von Heute angeführt:

Glatze trägt jetzt Anzug

Hier regiert der FC Populist


Auch bisher schon hatte die Netzeitung oft Pointierte Schlagzeilen im Programm. Es soll ihr ja auch gegönnt sein, denn eine Zeitung die keine Leser hat, ist keine Zeitung mehr. Ich verzeihe solche aufmerksamkeitserregenden Schlagzeilen auch gerne, wenn die Qualität der Artikel stimmt.
Hier habe ich aber zumindest bei Glatze trägt jetzt Anzug Bedenken. Der Artikel ist mir einfach zu pauschal und undifferenziert und steht damit eben nicht im Widerspruch zur Schlagzeile, womit ich eine gewollte Zuspitzung als Stilmittel in der Schlagzeile ausschließe. Das jeder zweite Deutsche latent ausländerfeindlich ist, zumindest einer Studie der Universität Bielefeld nach, ist schnell und leicht behauptet. Ohne Erläuterung und Erklärung der zugrunde liegenden Maßstäbe ist es aber nur Populismus und Panikmache. Ich behaupte jetzt einfach mal das Gegenteil. Aufgrund meiner täglichen Erlebnisse und der Bekanntschaft mit weit über 600 Menschen. Das sind nicht wenige und mir scheint es, eine gute Grundlage für eine "fundierte Behauptung".

Die Netzeitung plappert also eine Studie nach, ohne den geringsten Hinweis darauf, ob man die Studie gelesen hat oder sich überhaupt selbst damit auseinandergesetzt hat. Das stimmt mich nachdenklich.
Allerhand Augenzeugen liefern Indizien für eine Assimilation der Rechten in der Bevölkerung, die nun jedwede  bisher lediglich schlummernde Tendenz des bösen Deutschen ausnutzen, diesen für Ihre Zwecke zu gewinnen und von Ihren Meinungen zu überzeugen. Das klingt sehr einfach. Der Deutsche ist also latent böse, die Rechten haben es gemerkt und endlich den rechten Wg gefunden das Böse zu aktivieren.
Hmmmh!?!
Zumindest ein Herr aus Lübben resigniert da noch nicht, obwohl doch die Tatsachen für eine Resignation (und Selbstaufgabe) der restlichen Bevölkerung sprechen. Soll mir das jetzt doch noch Hoffnung machen? Erst Angst - dann Hoffnung?

Liebe Netzeitung, es tut mir leid. Ich habe den Artikel nun mehrfach gelesen und ich weiß immer noch nicht, was Ihr mir sagen wollt. Wolltet Ihr mich einfach nur informieren? Die Studie des Herrn Hürrelmann war schon vor Monaten in der Presse und wurde seinerzeit wesentlich differenzierter diskutiert. Information war wohl nicht Euer Anliegen.
Wolltet Ihr mich verunsichern, gar verängstigen? Kann ich mir nicht vorstellen und wenn doch - es ist Euch nicht gelungen!
Wolltet Ihr Aufklären? Wenn ja - worüber? Das es Menschen gibt, die vor Rechtsextremismus warnen? Das extremistisches Gedankengut in schlechten Wirtschaftszeiten sich eher durchsetzt als in guten Zeiten (haben wir jetzt Aufschwung oder nicht?)
Wolltet Ihr erklären, die NPD sei das rechtsextremistischste, was wir in Deutschland zu bieten haben und somit sei die NPD der eigentliche Feind? - Das wäre dumm von Euch, denn es ginge weit an Allem vorbei über das man reden muss, wenn man in Deutschland von rechtsextremistischem Gedankengut spricht.
Im übrigen finde ich die vielzitierte Ausländerfeindlichkeit als Erkennungsmerkmal rechtsextremistischen Gedankengutes ziemlich fragwürdig, wenn man das so Alleine stehen läßt.


Alles in Allem weiß ich nicht viel mit dem Artikel anzufangen. Ich halte ihn für eine ziemlich dümmliche, um nicht zu sagen verdummende Ansammlung von Phrasen, Informationsfetzen und Ungenauigkeiten, gepaart mit kritikloser Zitier-Sucht und mangelnder Selbstkritik. So stelle ich mir keinen guten Zeitungsartikel vor und habe auch nicht in Erinnerung etwas so oberflächliches bereits in der Netzeitung gelesen zu haben.

Ich werde in nächster Zeit etwas genauer hinschauen, und sollte herauskommen, das ihr tatsächlich so oberflächlich seid, oder das ich es war, der Eure Zeitung bisher nur oberflächlich und kritiklos wahrgenommen hat, werde ich meine Konsequenzen ziehen.


Mein Bookmark zur Netzeitung würde dann verschwinden. In den endlosen Weiten des Daten-Nirvanas!

Berichterstattung

Es ist 20:38 Uhr. Die Kinder habe ich nur mit einem kleinerem Machtkampf ins Bett hineinüberlistet, während meine Frau Ihren "freien" Abend hat. Tagesschau ist schon dran und angefangene Nachrichten mag ich eigentlich nicht so gerne. Also sehe ich mich ein wenig im Netz um, welche Nachrichten ich heute verpasst habe.

Da lese ich, das in Münster "eine ganze Stadt" für Ihre Zeitung kämpft. Es ist eine reißerische Nachricht und der Artikel ist lang. Aber kurz sagt: viele Worte für ein "Nichts-Genaues-weiß-man-nicht"! Die Geschichte ist interessant, hat doch ein Verleger eine ganze Redaktion ausgetauscht. Bei der fehlenden Menge an Information ist es dann aber doch eher eine Randnotiz für interessierte. Den Link sollte man sich dennoch merken, da kommt bestimmt was nach!

Deutschland auf dem Weg zum Weltmeister! Aber ohne Fahnen.
Das die Handball WM im eigenen Land läuft, habe ich schon gemerkt. Aber das in Deutschland Handball gespielt wird, davon habe ich bisher wenig gemerkt. Ich war noch ein kleiner Junge, als Deutschland Handball-Weltmeister wurde. Damals war das nicht nur bemerkenswert, sondern ein Ereignis. Der deutsche Handballbund (oder wie die auch heißen mögen), hat es dieses mal aber verpeilt, die Öffentlichkeit an dem Turnier teilhaben zu lassen. Falsch gestreute Fernsehrechte sind da sicher nur ein Hinweis auf eine verfehlte Öffentlichkeitsarbeit! Wenn Handball als Großereignis nicht interessnt für die Masse ist, wer soll dann in Zukunft noch spielen?
Eingefleischte Handballfans mögen es mir verzeihen. Die WM hätte mich eigentlich schon interessiertz, hätte man es mir nur besser präsentiert. Handball an sich ist für mich nicht interessant. Geht es nur mir so? Sicher nicht. Aber der Hype kann ja noch kommen, wenn der Handball in den nächsten Tagen mal auf Seite Eins rückt.

Auf Seite Eins haben aber viele Medien (hier Online-Medien) zumindest die Gesundheitsreform. Die interessiert sich nun wirklich für Jeden , wenn auch nicht jeder sich für die Gesundheitsreform interessiert. So z.B. die Netzeitung. Während in allen anderen besuchten Online-Zeitungen die Probeabstimmung zur Gesundheitsreform prominent plaziert auf der Startseite zu finden war, herrscht bei der Netzeitung Funkstille, zumindest auf der Startseite.
Doch die Schlagzeilen könnten bei zwei der angesurften Internetangebote nicht unterschiedlicher sein:
Klare Mehrheit bei Probeabstimmungen betitelt das Onlineangebot der ARD seinen Artikel.
Der betont neutrale Habitus des Artikels legt mir allerdings die Vermutung nahe, der Verfasser des Artikels habe so recht keine Lust mehr über die Gesundheitsreform zu berichten und wäre froh, wenn die Koalitionspolitiker sich nicht irren, und die klare Mehrheit der Stimmen für ein eindeutig politisches Signal halten. Aber geht es den zur Abstimmung verdammten eventuell nicht auch so, wie ich es vom Schreiber des Artikels vermute?
Ganz anders Spiegel-Online.
Hier ist man des Themas noch nicht überdrüssig und haut mit Verve in die immer gleiche Kerbe. Dutzende Nein-Stimmen aus der Koalition titelt man hier und läßt einen Eindrucksvollen Bericht der Zahlen aufmarschieren, wie hoch die Zustimmung doch war, und wie sehr der Herr Kauder sich darüber freut. Der offensichtliche Widerspruch zwischen Titel und Artikel läßt bei mir nur einen Schluss zu. Spiegel-Online hat die Widersprüchlichkeit der Gesundheitsreform assimiliert. Das Gegenteil von Gut ist gut gemeint!
Doch Spiegel-Online geht noch weiter. Als "Aufstand der Hinterbänkler" wird es da despektierlich bezeichnet, wenn weniger prominente Abgeordnete nach geeigneten Kommunikationskanälen suchen, Ihre feste Überzeugung nach außen zu tragen. So wird die Berichterstattung über die Kritik an der Gesundheitsreform zur Berichterstattung über die Kritiker der Gesundheitsreform. Das Gegenteil von Gut ist gut gemeint!
Ich habe auf jeden Fall nicht erst seit heute Abend die Nase voll von der Gesundheitsreform. Aber seit heute Abend habe ich die Nase voll von der Berichterstattung über die Gesundheitsreform. Am Freitag geht das Ding durch,. Heute sind Probeabstimmungen und worüber wird berichtet? Leider nicht über die Gesundheitsreform. Das das Thema schwer zu begreifen ist, ist klar. Das bei den vielen Kurswechseln der Überblick irgendwann leidet, ist auch klar. Das aber das eigentliche Thema zur Kulisse für ein Schaulaufen der Redakteure verkommt ist beinahe schon ein Skandal. Wo ist die knappe präzise Information? Wo ist das konnnotationsfreie Berichten über den Tagesverlauf? Und wer macht sich noch die Mühe darüber nachzudenken, was er eigentlich über etwas sagt, wenn er über etwas schreibt.
Mir vergeht da die Lust auf (Online-) Zeitung und ich werde mich nun ein wenig vor dem Fernseher entspannen. Vielleicht auf RTL II. Da weiß ich wenigsten was mich erwartet.

Stadtwerke oh weh

Heute habe ich nicht schlecht gestaunt als ich die Homepage der Stadtwerke besucht habe. Da prangt ein Bild, auf dem der Stadtbekannte Herr Leyendecker mit einem Stethoskop die Steckdose abhorcht.
Sieht nur auf den ersten Blick lustig aus, denn das gleiche Bild ist als riesiges Plakat in der Stadt zu sehen. Was die Macher des Bildes und die Verantwortlichen der Stadtwerke nicht bedacht haben: Das Bild ist für kleine Kinder geradezu eine Aufforderung, sich Steckdosen einmal aus der Nähe zu betrachten oder gar etwas hinein zuschieben.

Ich würde den Stadtwerken empfehlen die Plakate und das Bild insgesamt schnell wieder einzumotten.

Wer sich das anschauen will, kann das hier tun.