Blau, Rot, Grün und Gelb
Projektende
Ich habe heute ein Projekt zum Abschluss gebracht, bei dem ich ein Unternehmen und seine Mitarbeiter fast zwei Jahre lang begleiten durfte. Für mich persönlich war das eines der schönsten und wertvollsten Projekte meiner beruflichen Laufbahn und ich hoffe, dass ich dem Unternehmen und vor allen den Menschen die dort arbeiten dabei helfen konnte ihr Ziel zu erreichen.
Das Projekt ist nun im Prinzip abgeschlossen, zumindest was mich und meine Möglichkeiten betrifft, aber heute haben wir das Unternehmen und seine Mitarbeiter in einen selbstständigen Folgeprozess entlassen. Sie kennen nun ihre Möglichkeiten und Aufgaben und haben heute bereits gezeigt, dass sie die Aufgaben für die Zukunft verstanden haben und wohl auch erfolgreich an diesen Aufgaben arbeiten werden.
Es ist gut möglich und auch wahrscheinlich, dass ich auch in Zukunft im Rahmen der Folgeprozesse als Berater und Moderator gefragt sein werde. Darauf freue ich mich.
Jetzt gerade bin ich aber ein wenig traurig, obwohl ich etwas wertvolles geleistet habe. Ich habe dieses Projekt gerne und mit Herzblut gemacht. Ich hätte gerne noch mehr getan, ungeachtet der Grenzen von zeitlichen und finanziellen Budgets. Aber im gesetzten Rahmen habe ich etwas erreichen können, das am Anfang so nicht absehbar war. Ich konnte zwar die Gräben nicht schließen, aber gemeinsam mit den Menschen haben wir eine Brücke gebaut, über die sie nun gehen können. Das ist ein schönes Gefühl und es ist Wehmut, diese Brücke nicht bewachen zu können. Ich fühle mich gerade wie ein Vater, der sein Kind nun alleine ziehen lassen muss und darauf hofft, ab und an um Rat gefragt zu werden.
Schön war es, und anstrengend. Und nun Alles Gute und denkt an Eure gemeinsamen Ziele!
Ideenreich
Ideenreich kann man nicht nur sein, sondern man kann dort auch leben, im Reich der Ideen. Dort kann man Urlaub machen vom Alltag und in einer besseren Welt sein. Und das Schöne daran? Je reicher man an Ideen ist, desto größer wird das Ideenreich.
Ich male mir oft meine Ideen aus, die ich zugegebenermaßen auch reichlich habe. Da sind Geschäftsideen, mit denen ich erfolgreich werde. Politische Ideen, mit denen ich den Menschen ein besseres Leben schenke. Soziale Ideen, mit denen die Welt um einiges besser und gerechter wird. Und manchmal hänge ich Ideen nach, die alle drei Aspekte unter einen Hut bringen.
Lange Zeit habe ich mir immer wieder eine Idee ausgemalt, in der ich Waschmaschinen produzierte. Aber die Waschmaschinen waren dabei nur Nebensache. Im Kern ging es um die Frage: Warum sollte es nicht möglich sein, eine Waschmaschine hier vor Ort herzustellen, mit Teilen und Zubehör, das auch von hier stammt. Waschmaschinen, die noch mehr von Hand zusammengebaut werden und damit Arbeit geben. Waschmaschinen, die dennoch einen akzeptablen Preis, aber eine hohe Qualität haben.
Ich werde das nicht alles beschreiben, was ich mir ausgemalt habe und was ich mir vorgestellt habe, wie es denn gehen könnte. Aber auf einen Punkt kam ich immer wieder zurück: das ganze würde nur dann gehen,wenn man keine übertriebenen Erwartungen daran stellen würde. Besonders keine übertriebenen Gewinnerwartungen. Ich habe mir immer vorgestellt, dass es gehen müsste, wenn alle Beteiligten mit etwas Bescheidenheit und “realistischen” Verdiensterwartungen ran gehen würden. Alle Beteiligten sollten davon anständig leben können und denen, die mehr zum Erfolg beitrügen, würde auch etwas mehr zustehen. An diesem Punkt habe ich mich gedanklich immer am längsten aufgehalten, denn was heißt gut? Was sind Ansprüche und was ist Bescheidenheit? Und wie betrachte ich das im Zusammenhang unserer Gesellschaft, in der es so viele Optionen gibt, so viele Wünsche geweckt werden und so viele Ansprüche bestehen?
Insgesamt habe ich viele Stunden damit verbracht mir dieses Waschmaschinenunternehmen vorzustellen und habe mich gefragt: “Gibt es denn niemanden der das könnte und auch will?” Es wäre doch machbar und viele Menschen könnten sehr zufrieden davon leben.
Warum ich das so erzähle? Warum ich es nicht noch genauer erkläre?
Nun –inzwischen gibt es etwas vergleichbares. Es sind keine Waschmaschinen, aber im Kern ist es die Idee einer anderen Form von Arbeit und Produktion. Eine andere Sicht von Gesellschaft und Gerechtigkeit. Es ist viel weniger Gewinn und Kapital. Und es ist sehr viel Mensch und Gemeinschaft. Es ist ein eigenes kleines Reich aus Ideen und es war sehr Ideenreich dorthin zu kommen. Ich bewundere es und hoffe, das es mehr davon geben wird. Viele unbeantwortete Fragen könnten damit beantwortet werden. Und vielleicht ist es noch mehr als das, was man bis jetzt sehen kann.
Aber macht Euch selbst ein Bild davon – http:///www.manomama.de
Und googelt Euch schlau über manomama und Sina Trinkwalder. Vielleicht werdet Ihr auch ein Fan davon . so wie ich einer bin. Denn schon nur mit diesem einem Unternehmen ist unsere Welt schon ein ganz klein wenig besser geworden.